Wer hat schon einmal von Point Roberts gehört? Das ist eine kleine Gemeinde im US-Bundesstaat Washington. Die Besonderheit ist, dass der 1200-Seelen-Ort auf dem Landweg nur von Kanada aus erreichbar ist. Das hängt damit zusammen, dass Point Roberts südlich des 49. Breitengrads liegt – und dieser bildet nun mal mit wenigen Ausnahmen die Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Schaut man sich die Senderliste für Point Roberts im Radio-Locator-Portal an, so zeigt sich, dass die meisten empfangbaren Hörfunkprogramme aus Vancouver, Victoria und anderen Städten in British Columbia kommen. Aus den USA schaffen es nur wenige Programme aus Bellingham und Umgebung bis nach Point Roberts. Direkt vor Ort gibt es auch keine Radiostation – zumindest keine, die terrestrisch sendet.
Berücksichtigt man das Internet als Empfangsweg, so gibt es sehr wohl eine Radiostation in Point Roberts. Das Programmschema listet einige Shows, die Musik, Unterhaltung und Informationen bieten. Point Roberts Radio wendet sich neben Einheimischen auch an Touristen, die möglicherweise die kleine amerikanische Gemeinde besuchen möchten, die von Kanada umringt ist.
Livestream weltweit verfügbar
Wer den Sender unterstützen möchte, kann verschiedene Merchandising-Artikel kaufen. Kontakt kann man mit den Radiomachern per E-Mail aufnehmen. Der Livestream ist weltweit frei empfangbar. Schade, dass es vor Ort keine terrestrische Frequenz gibt. Es sollte sich doch zumindest ein Sender mit kleiner Leistung koordinieren lassen, der Point Roberts und die nähere Umgebung versorgt.
Ob ein solcher Kleinleistungssender auch im US-Mainland zu empfangen wäre? Mit dem Auto braucht man eine gute halbe Stunde bis ins Grenzstädtchen Blaine. Nach Bellingham, der nächsten größeren Stadt in den USA, ist es etwa doppelt so weit. Und man passiert freilich vier Grenzposten, um dorthin zu gelangen.
Geht es eher um ein Abendessen in einem schicken Restaurant, um ein Konzert oder ähnliches, fahren viele Bewohner von Point Roberts gar nicht erst nach Bellingham oder gar Seattle, sondern eher nach Vancouver in Kanada, das ebenfalls nur eine gute halbe Stunde entfernt liegt. Problematisch war das nur während der Corona-Pandemie. Damals war die Grenze zwischen Kanada und den USA nämlich geschlossen.