Der 100 Meter hohe Sendemast des illegalen Rundfunksenders REK FM in Markelo wurde beschlagnahmt. Das berichtet das Onlinemagazin Radiowereld.nl. Der Mast wurde am vergangenen Dienstag demontiert und am Mittwoch auf einen Tieflader gehoben. Der gesamte Sendekomplex wurde dann in das Lager der Domeinen Roerende Zaken, der staatlichen Verkaufsstelle für bewegliches Eigentum, gebracht.
Am Voordesdijk bei Markelo stand der Mast auf kommunalem Grund. Am Dienstagmorgen kamen sechs Polizisten, Mitarbeiter der Rijksinspectie Digitale Infrastructuur (RDI) und ein Bergungsunternehmen zum Einsatz. Der Piratensender wurde abgeschaltet. Der Container, in dem sich der Sender befand, und ein Generator wurden ebenfalls abtransportiert.
Das RDI schaffte es nicht, den Kran mit der schweren Antenne darauf zu bewegen. Die Piraten haben es dann selbst versucht. Mit Hilfe eines Traktors brachten sie das Ungetüm auf die Straße. Auf dem Weg dorthin trafen sie auf die Polizei, und die Bergungsarbeiter konnten die Arbeit beenden.

REK FM war bis nach Amsterdam zu empfangen
Bei den Betreibern von REK FM handelt es sich dem Bericht zufolge aus sechs Freunden im Alter von etwa 22 Jahren. Sie schätzen den Schaden auf mehr als 30.000 Euro. „Wir senden etwa drei bis vier Mal im Jahr. Am Sonntagmorgen haben wir angefangen und es hat es wunderbar geklappt“, sagte einer der Betreiber. REK FM konnte sogar in Amsterdam auf 97,0 MHz empfangen werden.
Auf Facebook erhielten die Rundfunkpiraten viel Unterstützung von Hörern und Einwohnern von Markelo. Für die Markelo-Piraten scheint es vorerst vorbei zu sein. Sie würden aber gerne zurückkehren, weshalb eine Spendenaktion gestartet wurde.
Die Aktion in Markelo erfolgte unabhängig von einer anderen Piratensender-Aushebung in den Niederlande, die bereits am Freitag vergangener Woche erfolgte. Damals wurde auch die gesamte Ausrüstung der Piraten Combinatie Goor beschlagnahmt.