Norwegen hört wieder mehr UKW (Foto: David auf Pixabay)
Norwegen hört wieder mehr UKW (Foto: David auf Pixabay)

Trendwende in Norwegen: Comeback für Rundfunk auf UKW

Sieben Jahre nach dem weitgehenden Abschied vom UKW-Rundfunk zugunsten des digitalen Standards DAB+ ist in Norwegen eine Trendwende zu beobachten. Immer mehr Hörer kehren zum UKW-Radio zurück, wo lokale Sender – anders als überregionale Programme – nach wie vor präsent sind. Die Nutzung von DAB+ ist hingegen rückläufig.

Dies geht aus Daten von Kantar Media für den norwegischen Lokalradioverband (Norsk Lokalradioforbund) hervor, die einen allmählichen Anstieg des Höreranteils auf UKW in den letzten Quartalen zeigen. Im vierten Quartal 2024 gaben 53 Prozent der Befragten an, Lokalradio über UKW zu hören, verglichen mit 45,5 Prozent, die DAB nutzen. Ein Trend, der sich auch in den vorangegangenen Quartalen bestätigte: Im dritten Quartal lagen die Anteile bei 52,3 Prozent bzw. 46,9 Prozent, während im zweiten Quartal der Abstand noch geringer war (51,5 Prozent UKW gegenüber 47,7 Prozent DAB+).

Überraschende Entwicklung

Dies war eine unerwartete Wendung, wenn man bedenkt, dass DAB+ bis 2024 dazu bestimmt schien, UKW endgültig zu überholen. Doch ohne erkennbaren Grund hat sich der Trend umgekehrt. Gleichzeitig nimmt auch das Hören von Lokalradio über das Internet zu. Im vierten Quartal 2024 gaben 10,7 Prozent der Befragten an, eine Online-Plattform zu nutzen, gegenüber 9,9 Prozent im vorherigen Quartal und 8,8 Prozent im zweiten Quartal.

Nicht zuletzt gibt es einen kleinen Anteil von Hörern (3,7 Prozent), die nicht wissen, welche Plattform sie nutzen, während zwei Prozent das Lokalradio auf andere Weise, beispielsweise über das Fernsehen, verfolgen.