Saga will Sendemasten versilbern (Foto: Saga Communications)
Saga will Sendemasten versilbern (Foto: Saga Communications)

USA: Saga erwägt Verkauf von Senderstandorten

Der amerikanische Rundfunkkonzern Saga Communications hat nach eigenen Angaben „mehrere Gespräche“ mit Senderstandort-Betriebsgesellschaften geführt, um einige seiner Sendemasten zu veräußern. Der Konzern geht davon aus, dass er alle Angebote in den kommenden Monaten prüfen wird.

Während einer Telefonkonferenz mit Investoren in der vergangenen Woche sagte Saga-Finanzvorstand Sam Bush, dass das Unternehmen weiterhin den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten prüft, um seinen Wert zu maximieren. „Wir haben mehrere Gespräche mit Unternehmen geführt, die an einem oder mehreren unserer Türme interessiert sind“, sagte Bush. „Wir gehen davon aus, dass wir in Kürze ein Kaufangebot für einige unserer Turmstandorte erhalten, das wir dann prüfen werden.“

Mehr Details voraussichtlich im Mai

Bush sagte weiter, er rechne damit, im Mai mehr über den möglichen Verkauf von Sendemasten zu berichten, wenn das Unternehmen seine Ergebnisse für das erste Quartal 2025 bekannt gibt. Saga betreibt Radiostationen in 28 Märkten, darunter 82 FM- und 31 AM-Sender. Das Medienunternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben fast 800 Mitarbeiter.

Auch andere Radiosender haben in den letzten Jahren die meisten ihrer Sendemasten veräußert, darunter iHeartMedia, Cumulus Media und Townsquare Media. So konnten die Konzerne Expansionspläne verwirklichen, Betriebskosten finanzieren oder Schulden abzubauen.

Saga braucht Geld

Saga hat laut der vierteljährlichen Gewinnmitteilung von vergangener Woche Schulden in Höhe von 5 Millionen Dollar, was im Vergleich zu den Schulden von Medienunternehmen wie iHeart und Cumulus gering ist. während der in Detroit ansässige Radiokonzern über Verkäufe, plant er nach eigenen Angaben keine massiven Personalkürzungen.

Während der Telefonkonferenz sagte Chris Forgy, CEO und Präsident von Saga: „Unser wichtigstes Kapital sind die Menschen, die jeden Tag bei unseren Radiosendern ein- und ausgehen. Deshalb sind wir stets bestrebt, auf allen Plattformen und in allen Saga-Märkten Effizienzsteigerungen zu erzielen.“

Weichen für die Zukunft gestellt

Forgy äußerte sich zuversichtlich über die Zukunft von Saga und sagte letzte Woche, dass sein Unternehmen in den letzten zwei Jahren einen „transformativen Wandel“ durchlaufen hat und sich stärker auf den Verkauf lokaler digitaler Werbung konzentriert. „Ein solcher Wandel ist wirklich nicht einfach“, sagte Forgy. „Wir sind gerade mitten drin. Man braucht Zeit, Ressourcen, Mitarbeiter, Schulungen, Engagement und den festen Glauben daran, dass das, was man aufbaut, erfolgreich sein wird.“

Laut Forgy investieren Unternehmen Jahr für Jahr mehr Geld in die digitale Werbung, doch das rasante Wachstum der digitalen Budgets hat die Fähigkeit der Werbetreibenden, diese effektiv zu nutzen, überholt und einen fragmentierten und verwirrenden Markt geschaffen.

Saga setzt auf „Einfachheit und Klarheit“

Die neue digitale Strategie von Saga, so Forgy, konzentriert sich auf „Einfachheit und Klarheit“ in einem unübersichtlichen Markt. Das Unternehmen sagt, dass sich sein „Blended Advertising Ansatz“ positiv auf die lokalen, direkten und digitalen Einnahmen von Saga auswirkt.

Saga meldete letzte Woche, dass der Nettoumsatz im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 28,8 Millionen Dollar gesunken ist. Für das Jahr 2024 sank der Nettoumsatz um 2,2 Prozent auf 110,3 Millionen Dollar. Im ersten Quartal 2025 sei der Umsatz hingegen schwach. „Für das Quartal rechnen wir derzeit mit einem Rückgang im mittleren bis hohen einstelligen Bereich. Der Werbemarkt ist nach wie vor unruhig, insbesondere im Radio. Wir erwarten, dass sich die Einnahmen ab dem zweiten Quartal positiv entwickeln werden.“