Die italienische Kommunikationsbehörde Agcom hat eine öffentliche Konsultation (Resolution 54/25/CONS) eingeleitet, um die Nutzung von Radio- und Fernsehfrequenzen neu zu ordnen und die Möglichkeit zu prüfen, einige Frequenzen vom digitalen terrestrischen Fernsehen (DTT) auf das digitale Radio DAB+ zu übertragen.
Der Grund dafür ist, dass das TV-Mux-12-Netz für das Fernsehen nicht mehr benötigt wird. Daraus resultiert der Vorschlag, die für diese Senderkette reservierten Frequenzen zu nutzen, um die Versorgung mit digitalem Radio im DAB+ Standard zu verbessern. Diese Änderung würde es ermöglichen, 18 neue regionale und vier provinziale DAB+ Netze zu planen. Auf diesem Weg könnte die Verfügbarkeit für lokale Sender verbessert werden.
In diesen Regionen besteht Bedarf für weitere DAB+ Frequenzen
Venetien, die Toskana, Latium, Kampanien und Apulien haben mehr Frequenzen für DAB+ beantragt. Die Agcom schlägt vor, diese Frequenzen im ersten Schritt nur diesen Regionen zuzuteilen. Mit der Freigabe für andere Gegenden soll der Abschluss eines internationalen Abkommens abgewartet werden, zumal auch Anrainerstaaten an der Adria und am Ionischen Meer betroffen wären.
Die Agcom schlägt außerdem Anreize vor, um die Radiosender zum Umstieg vom analogen UKW-Signal auf das digitale DAB+-Signal zu bewegen. So ließen sich auch Interferenzprobleme mit Nachbarländern wie Kroatien und Slowenien lösen.
Das Fernsehen werde keine nennenswerten Verluste erleiden, da die anderen elf nationalen Netze aktiv bleiben. Zudem soll die geplante Umstellung auf DVB-T2 die Übertragungsqualität verbessern. Immer mehr Fernsehinhalte werden über das Internet übertragen (OTT und HbbTV), so dass die Bedeutung der klassischen Übertragungswege abnehme.
Das sind die nächsten Schritte
Die Agcom teilte weiter mit, im Rahmen öffentlicher Konsultationen Meinungen von Betreibern und Interessengruppen einzuholen, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden. Der Radio- und Fernsehsektor werde sich an die digitale Transformation anpassen müssen, indem er in neue Technologien und Qualitätsinhalte investiert.
Zusammenfassend möchte die Agcom die Radio- und Fernsehfrequenzen neu ordnen, um das Digitalradio zu fördern, Interferenzen auf UKW zu reduzieren und die Frequenznutzung zu optimieren. So werde eine effizientere Zukunft für den audiovisuellen Sektor gewährleistet.