Senderstandort Düsseldorf-Rheinturm (Foto: Pixabay)
Senderstandort Düsseldorf-Rheinturm (Foto: Pixabay)

Der NRW-Lokalfunk kämpft ums Überleben: So soll es weitergehen

Wirtschaftlich läuft es derzeit nicht wirklich gut. Das bekommen auch die privaten Radiostationen zu spüren, die sich durch Werbeeinnahmen finanzieren. Bleibt die Werbung aus oder erfolgen deutlich weniger Buchungen, müssen die Veranstalter ggf. mit Kürzungen beim Programm reagieren. Erste Anbieter, etwa RSA Radio im Allgäu, mussten ihre Sendetätigkeit bereits einstellen. Auch an den 44 Lokalsendern in Nordrhein-Westfalen gehen die Herausforderungen unserer Zeit nicht vorbei. Nun hat die Landesanstalt für Medien NRW (LFM NRW) darüber informiert, wie es mit dem Lokalfunk an Rhein und Ruhr weitergehen soll.

Die Lokalradios übernehmen den Angaben zufolge gemeinsam Verantwortung zum Erhalt der – wie es heißt – „in Deutschland einzigartigen lokalen Audiovielfalt“. Das ermögliche dem Lokalfunksystem, eigenverantwortlich auf die herausfordernden wirtschaftlichen Entwicklungen zu reagieren.

NRW-Lokalsender ziehen an einem Strang

Ende Januar haben sich alle Lokalsender in Nordrhein-Westfalen auf die gemeinsame Einhaltung wirtschaftlicher Standards geeinigt. Zu möglichen weitergehenden Maßnahmen im Sinne von Fusionsszenarien nach dem medienökonomischen Gutachten der LFM NRW zur Lage im Lokalfunk haben die Veranstaltergemeinschaften sowie die Betriebsgesellschaften der Sender im Februar Stellungnahmen abgegeben. Diese sollen nun in einer von der Landesmedienanstalt moderierten Round-Table-Veranstaltung mit den Beteiligten transparent diskutiert werden.

„Die Sender übernehmen solidarisch Verantwortung für eine Sache, die größer ist als das eigene Angebot: Sie bekennen sich zur medialen Vielfalt und setzen damit auch ein beeindruckendes Zeichen im Sinne einer demokratischen Medienordnung. Die Landesanstalt für Medien NRW wird weiter an der Seite des NRW-Lokalfunks stehen und ihren Teil dazu beitragen, die kommenden technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Wir werden die Sender weiter dabei unterstützen, ihre unterschiedlichen Interessen zusammenzuführen und die Zukunftsfähigkeit des Systems zu sichern“, so Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.

„Die Medienkommission begrüßt, dass sich die Veranstaltergemeinschaften und die Betriebsgesellschaften des NRW-Lokalfunks zu ihrer Gesamtverantwortung für das vielfältige Lokalfunksystem in Nordrhein-Westfalen bekennen. Jetzt muss es darum gehen, dass die Sender ihre Zukunft gemeinsam in die Hand nehmen. Als Medienkommission setzen wir uns dafür ein, Lösungen zu finden, die die mediale Vielfalt im Audiobereich sichern. Am Ende liegt die Verantwortung aber natürlich bei den Sendern als unabhängigen publizistischen und wirtschaftlichen Unternehmen“, sagt Professor Dr. Werner Schwaderlapp, Vorsitzender der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW.

Analyse der zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung als Ausgangspunkt

Ausgangspunkt dafür, dass sich die Sender des Lokalfunks diesen Strukturprozess auferlegt haben, war eine Analyse der zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung im NRW-Audiomarkt. Der auf dieser Grundlage durch die Medienkommission angestoßene Prozess wird durch die Landesanstalt für Medien NRW moderiert.

Zu der nun folgenden Round-Table-Veranstaltung sollen die Betriebsgesellschaften und Veranstaltergemeinschaften der Lokalsender eingeladen werden. Dabei werde die Veranstaltung teilnehmeroffen sein. Ziel sei es, die Interessenslagen der Lokalradios miteinander abzugleichen, damit der NRW-Lokalfunk auf dieser Basis eine eigene zukunftsfähige Gesamtstrategie entwickeln kann. Die Aufgabe der Landesanstalt für Medien NRW in dieser Phase sei es, dem einen Rahmen zu geben.