In der kleinen Serie über den Empfang verschiedener DAB+ Multiplexe bei mir zuhause in Biebergemünd-Bieber geht es heute um das Sendernetz des Hessischen Rundfunks im Kanal 7B. Anlass: Mit dem RTL-SDR Blog V4 und der AbracaDABra-App kann ich erstmals feststellen, von welchen Standorten ich welche Multiplexe empfange.
Im Fall des Ensembles hr Radio ist es naheliegend, dass vor allem der nur zehn Kilometer entfernte Sender Gelnhausen (Schnepfenkopf) für Empfang in Ortssenderqualität sorgt. Dieser ist seit 2019 in Betrieb. Aber natürlich war das DAB+ Angebot „meiner“ Landesrundfunkanstalt auch zuvor schon zu empfangen.
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Sender Hardberg als „Überraschungs-Dritter“
Früher kamen die digitalen Signale von den Standorten Großer Feldberg/Taunus und Frankfurt am Main (Europaturm). Diese gehören auch jetzt zu den Sendern, die neben der Station auf dem Schnepfenkopf zum Empfang beitragen. Noch stärker ist das Signal aber vom Hardberg im Odenwald. Das hätte ich nicht erwartet.
Der Standort Kreuzberg/Rhön spielt bei anderen Muxen eine größere Rolle. Das hr-Ensemble empfange ich von dort schwächer. Der benachbarte Sender Heidelstein ist in AbracaDABra nicht einmal sichtbar – genauso wie der Sender Schlüchtern. Auch die Signale von den Standorten Mainz (Kastel) und Hohe Wurzel kommen – auch bei anderen Multiplexen – schwächer als erwartet an.
Der Sender Dünsberg bei Gießen spielt beim hr-Empfang ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle. Darüber hinaus sind auch die Sender Biedenkopf (Sackpfeife) und Rimberg noch zu empfangen. Noch weiter entfernte Standorte – etwa der Hohe Meißner in Nordhessen – zeigen sich beim Empfang des Hessischen Rundfunks nicht.

Diese Programme fehlen auf DAB+
Was mich beim hr nach wie vor stört: Die Regionalfenster von hr1, hr3 und hr4 für Osthessen und Südhessen werden terrestrisch nur auf UKW, nicht aber über DAB+ verbreitet. Eigentlich bräuchte der hr einen zweiten DAB+ Kanal. Dann wären zwei Sendernetze – für Nord- und Südhessen – möglich, um den Kapazitätsengpass zu beseitigen.
Noch niedrigere Datenraten, die die Aufschaltung weiterer Programme ermöglichen würden, sind freilich keine gute Option. Dann würde die Übertragungsqualität leiden. Bleibt zu hoffen, dass sich baldmöglichst eine Lösung findet, sodass auch Hörer in Fulda oder Bensheim ihr regional richtiges Programm über DAB+ empfangen können.