Audacy-App auf dem iPhone (Screenshot: RadioBlog.eu)
Audacy-App auf dem iPhone (Screenshot: RadioBlog.eu)

Audacy schließt Restrukturierung erfolgreich ab

Das Insolvenzverfahren des amerikanischen Medienkonzerns Audacy nach Chapter 11 ist beendet. Der Konkursrichter Christopher Lopez hat das endgültige Dekret zum Abschluss des Reorganisationsverfahrens von Audacy erlassen. „Der Fall wird hiermit abgeschlossen, unter der Voraussetzung, dass dieses Gericht die Zuständigkeit behält“, schrieb Lopez in einem Dokument, das am Montag vom Gericht unterzeichnet wurde.

Mit dieser Entscheidung wird ein Verfahren abgeschlossen, das etwas mehr als zwölf Monate dauerte. Es ermöglichte der Betriebsgesellschaft zahlreicher Radiostationen, ihre Schulden umzustrukturieren und von 1,9 Milliarden Dollar auf etwa 350 Millionen Dollar zu reduzieren. Die endgültige Verfügung des Gerichts sieht vor, dass Audacy einen vierteljährlichen Bericht einreicht und alle fälligen vierteljährlichen Gebühren bezahlt, wie es in dem Gerichtsdokument heißt.

„Nach Abschluss des Verfahrens … hat (Audacy) keine weiteren Verpflichtungen gegenüber dem Gericht oder anderen Beteiligten in Bezug auf die Forderungs-, Notifizierungs- und Akquisitionsdienstleistungen im Chapter 11 Fall“, heißt es in der Gerichtsakte. Die Verfügung des Richters markiert den erfolgreichen Abschluss des Reorganisationsprozesses, wie es in der Verfügung heißt. Der Ausstieg von Audacy aus dem Konkursverfahren wurde erwartet, nachdem die FCC im September den Konkursplan des Unternehmens genehmigt hatte.

Kritik aus republikanischen Kreisen

Das Konkursverfahren von Audacy hat Kritik aus republikanischen Kreisen auf sich gezogen. Während die Fernmeldebehörde FCC im vergangenen Herbst den Umstrukturierungsplan von Audacy in einer 3:2-Abstimmung entlang der Parteigrenzen genehmigte, stimmte der neue FCC-Vorsitzende Brendan Carr dagegen. Bei der Genehmigung des Konkurses des Unternehmens stimmte die FCC zu, die Obergrenze von 25 Prozent für ausländische Beteiligungen an Rundfunkunternehmen vorübergehend aufzuheben. Audacy teilte der FCC aber kürzlich mit, dass das reorganisierte Unternehmen die zulässige Obergrenze für ausländische Beteiligungen nicht überschreiten wird.

Dennoch gibt es für die Konservativen noch andere Probleme, darunter der Eigentumsanteil des liberalen Milliardärs und Philanthropen George Soros an der neuen Audacy. Soros Fund Management, das von seinem Sohn Alex Soros geleitet wird, ist ein Hauptinvestor der Laurel Tree Opportunities Corp. Das mit Soros in Verbindung stehende Unternehmen kaufte bis zu 400 Millionen Dollar an Audacy-Schulden und erhielt im Gegenzug Aktien des umstrukturierten Radio- und Podcast-Unternehmens. Es wird geschätzt, dass die Soros-Familie einen Anteil von 40 Prozent an der neuen Audacy hält.

Der FCC-Vorsitzende Carr beklagte sich bei der Abstimmung im vergangenen Jahr, dass die Kommission eine „besondere Abkürzung“ gewählt habe, um das Vorhaben zu genehmigen. „Solange die Kommission ihre Regeln nicht ändert, kann ich die gewählte Abkürzung nicht unterstützen“, sagte Carr, der seither von mehreren Medien mit der Aussage zitiert wurde, dass die Entscheidung einer neuen Prüfung unterzogen werden wird. Er hat sich seit seiner Ernennung zum FCC-Vorsitzenden aber nicht mehr zu diesem Thema geäußert.

Audacy-Chef zurückgetreten

Unterdessen ist David Field als Präsident und CEO von Audacy und als Mitglied des Vorstands zurückgetreten, nachdem er 27 Jahre lang den Konzern sowie dessen Vorgängerunternehmen geleitet hat. Der Vorstand hat Kelli Turner, derzeitiges Vorstandsmitglied von Audacy, mit sofortiger Wirkung zum Interimspräsidenten und CEO ernannt. Der Vorstand hat mit der Suche nach einem ständigen CEO begonnen. Field wird weiterhin in einer neuen Position als Sonderberater des CEO und des Vorstands tätig sein.

In einer Mitteilung an die Audacy-Mitarbeiter vom Mittwoch, in der er sein Ausscheiden ankündigte, sagte Field, dass das Unternehmen „aus unserer Umstrukturierung im vergangenen September mit der stärksten Bilanz der Branche hervorgegangen ist. Es ist 27 Jahre her, dass ich das Ruder bei Audacy übernommen habe. Da sich das Unternehmen nun in einer starken Wettbewerbs- und Finanzposition befindet und auf einem Jahr mit branchenführendem Wachstum aufbaut, ist es der optimale Zeitpunkt, den Staffelstab an eine neue Führung zu übergeben und mich neuen Zielen und Herausforderungen zuzuwenden.“

Field ist seit 2002 als CEO von Audacy (früher Entercom) und seit 1998 als Präsident tätig. Unter seiner Führung ist das Unternehmen von 15 Sendern mit 35 Millionen Dollar Umsatz zu einem Multiplattform-Audiogeschäft mit 1,2 Milliarden Dollar Umsatz, mehr als 230 Sendern in 47 Märkten, den Podcast-Netzwerken Cadence13 und Podcore sowie dem Podcast-Studio Pineapple Street Studios gewachsen. Bevor er zu Entercom kam, war Field Investmentbanker bei Goldman Sachs in New York.