Zum Jahresende 2024 wurde der Sendebetrieb am Kurzwellen-Senderstandort Moosbrunn in Niederösterreich eingestellt. In den vergangenen Tagen gab es noch Versuche von Radio-Enthusiasten, die geplante Sprengung der Sendeantennen mittels einer Petition zu verhindern, um den Standort als „bedeutendes technisches Bauwerk“ sowie als „Symbol für Innovation und Fortschritt, das einen festen einzigartigen und unwiederbringlichen Platz in der österreichischen und internationalen Technikgeschichte einnimmt“, zu erhalten.
Alle Bemühungen waren umsonst, obwohl mehr als 2200 Interessenten die Petition unterzeichnet hatten. Die ORS Group als Betreiber der Sendeanlagen hat am Dienstag nach eigener Darstellung „die finalen Rückbauarbeiten am Kurzwellen-Sendestandort Moosbrunn abgeschlossen.“ Wie das Unternehmen weiter erklärte, spielte die Sendestation, die ab den 1950er Jahren errichtet wurde, besonders während des Kalten Krieges eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Radio Österreich International (ROI) bis nach Australien, Neuseeland, Russland, China und Nahost.
Kurzwellenrundfunk bedeutungslos?
Mit dem Aufkommen anderer Techniken zur Verbreitung von Hörfunkprogrammen wie Satellitenrundfunk sowie Internet-basierten Übertragungen verlor der Kurzwellenrundfunk nach Meinung der ORS an Bedeutung. „Nach dem Abbau zweier Antennen im Herbst 2024 wurden nun auch die verbliebenen Sendeantennen, darunter die Drehstandantenne, erfolgreich demontiert“, so die ORS. „Die Demontage der Drehstandantenne erfolgte mittels einer präzisen gesetzten Sprengung unter behördlicher Absprache.“
„Dank der umsichtigen Planung und der professionellen Durchführung und Zusammenarbeit der Teams konnten die Beeinträchtigungen für Anrainer, wie etwa die kurzzeitige Sperre der Gemeindestraße, auf ein Minimum beschränkt werden. Für ihr Verständnis während der gesamten Bauphase möchten wir uns herzlich bedanken“, erklärt ORS-Sprecher Michael Weber. Dabei war die Sprengung ursprünglich bereits für die vergangene Woche angesetzt, dann aber verschoben worden. Als neuer Termin wurde der 31. Januar gehandelt. Insofern kam die Sprengung am Dienstag überraschend.
ORF prüft Nutzungsmöglichkeiten für das Gelände in Moosbrunn
Das bislang für die Sendeanlage genutzte Gelände wird nun wieder an den Österreichischen Rundfunk (ORF) übergeben, teilte die ORS abschließend mit. Der ORF prüfe die Nachnutzungsmöglichkeiten.