Am 1. August 2012 ist Hitradio Namibia als erster deutschsprachiger Privatsender im südlichen Afrika gestartet. Im Herbst 2020 wurde die Station verkauft. Seitdem betreiben Sybille Moldzio, Björn Eichhoff und Kai-Uwe Schonecke den Sender. Zum Start verkündeten sie große Pläne wie zum Beispiel zusätzliche Sendeanlagen und einen Ausbau des moderierten Programms.
Die Ausbaupläne wurden nie so umgesetzt wie ursprünglich angedacht. Jetzt steht ein erneuter Umbruch an. Wie die Betreiber von Hitradio Namibia in den sozialen Netzwerken mitgeteilt haben, steht der Sender erneut zum Verkauf. Nur noch bis Ende Februar soll das Programm in der bisherigen Form fortgeführt werden. Ab 1. März werde nur noch Nonstop-Musik und Werbung gesendet.
„Es ist unser innigster Wunsch, dass Hitradio Namibia auch unter seinen zukünftigen Eigentümern im ursprünglichen Sinne weitergeführt wird“, heißt es weiter. Ob das gelingen wird, bleibt abzuwarten. Die Zeit bis zum 1. März ist sehr knapp. Daher ist es kaum vorstellbar, dass es „nahtlos“ mit einem neuen Team weitergehen kann.
Professionelles Programm
Hitradio Namibia gehört zu den wenigen Radiostationen im Südwesten Afrikas, die ein professionell gestaltetes Programm anbieten. Der Sender wird auch von der nicht-deutschsprachigen Bevölkerung geschätzt. Ob es gelingen wird, einen Käufer zu finden, der die Station in der bisherigen Form weiterbetreibt, bleibt abzuwarten.
Die Kernzielgruppe der deutschsprachigen Bevölkerung im Land wird nicht größer, sondern ist in den vergangenen Jahrzehnten eher kleiner geworden. Dabei bewegt sie sich ohnehin nur im unteren fünfstelligen Bereich. Zaungäste, wie Afrika-Fans in Deutschland, sind zwar immer willkommen, aber für Werbetreibende abseits der Tourismus-Branche weniger interessant.
2020 gelang es dem Gründer des Senders, Wilfried Hähner, neue Eigentümer zu finden, die das Programm in seinem ursprünglichen Sinne fortführen. Ob das jetzt nochmals gelingen wird, ist zumindest fraglich. So sehr ein Fortbestand von Hitradio Namibia wünschenswert wäre: Wirtschaftlich tragfähig ist die Station als deutschsprachiges Programm offenbar nicht.