Nach monatelangem Einsatz von Rundfunkveranstaltern, Gesetzgebern und der Öffentlichkeit ist es dem AM Radio for Every Vehicle Act nicht gelungen, in die letzte wichtige Gesetzgebung des 118. Kongresses der Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen zu werden. Der Hintergrund für die Nichtberücksichtigung der Vorschrift, die Automobilhersteller dazu verpfichten soll AM-Radios in alle neuen Fahrzeuge einzubauen, ist nicht bekannt.
Dieser Rückschlag ist das Ergebnis eines langen und harten Kampfes um das AM-Gesetz, das mit 271 Mitunterzeichnern im Repräsentantenhaus und einer Mehrheit von 63 im Senat eine starke parteiübergreifende Unterstützung hatte. Der Gesetzentwurf hatte seit September auf eine Abstimmung im Repräsentantenhaus gewartet. Nun ist völlig unklar, ob und wann der AM Radio for Every Vehicle Act verabschiedet wird.
Viele hatten gehofft, dass das AM-Gesetz zusammen mit der Katastrophenhilfe für die von Wirbelstürmen betroffenen Regionen und die Unterstützung für Landwirte verabschiedet wird. Doch als sich die Verhandlungen zuspitzten, wurde das AM-Gesetz gestrichen. Die Befürworter zeigten sich laut amerikanischen Medienberichten enttäuscht. Es sei verpasst worden, einen vor allem in Krisenzeiten wichtigen Kommunikationskanal zu schützen.
NAB-CEO zeigt sich enttäuscht
Curtis LeGeyt, CEO der National Association of Broadcasters (NAB), kommentierte: „Wir sind zwar enttäuscht, dass der AM Radio for Every Vehicle Act in diesem Kongress nicht verabschiedet wurde. Die überwältigende Unterstützung durch beide Parteien und die beiden Kammern unterstreicht aber die wichtige Rolle, die AM-Radio für die Sicherheit der Amerikaner in Notfällen und für die Verbindung zu ihren lokalen Gemeinschaften spielt. Wir sind den Befürwortern des Gesetzentwurfs, mehr als 125 unterstützenden Organisationen, Hunderttausenden von Hörern, die sich an ihre Gesetzgeber gewandt haben, und mehr als 330 Mitgliedern des Kongresses, die sich für dieses Anliegen eingesetzt haben, sehr dankbar.“
LeGeyt sagte weiter, die Unterstützung für das Gesetz zeige die Notwendigkeit für AM-Radio. Millionen von Hörern würden sich tagtäglich auf die Mittelwelle verlassen, wenn es um lebensrettende Informationen und vertrauenswürdige lokale Nachrichten geht. Die NAB werde mit dem nächsten Kongress zusammenarbeiten. Ziel sei es, das Gesetz zügig zu verabschieden und sicherzustellen, dass die wichtige Rolle des AM-Radios im Auto für alle Amerikaner erhalten bleibt.
Während in Europa die meisten leistungsstarken Mittelwellensender längst abgeschaltet wurden, hat der AM-Rundfunk in Nordamerika noch einen wesentlich höheren Stellenwert. Vor allem Nachrichten-, Talk- und Sportsender nutzen weiterhin den Mittelwellenbereich für die Verbreitung ihrer Programme.