Bayern 1 Silvesterparty mit Thomas Gottschalk und Fritz Egner (Foto: SmartPhoneFan.de)
Bayern 1 Silvesterparty 2018 mit Thomas Gottschalk und Fritz Egner (Foto: RadioBlog.eu)

Mia san mia: Bayern 1 und Bayern 3 weiter rund um die Uhr mit eigenen Programmen

Wie berichtet werden die ARD-Pop- und Landeswellen ab Januar 2025 noch enger zusammenarbeiten. Geplant sind unter anderem gemeinsame Programmstrecken nicht nur im Nachtprogramm, sondern bereits abends. Wenn es um entsprechende Pläne geht, werden in der Regel auch die Programme genannt, die an der Kooperation beteiligt sind. Dabei tauchen fast alle Landesrundfunkanstalten auf – mit Ausnahme des Bayerischen Rundfunks.

Auf Nachfrage teilte die BR-Pressestelle dazu folgendes mit:

„Verstärkte Hörfunk-Kooperationen unter den ARD-Häusern in Form gemeinsamer Programmstrecken sind Teil der laufenden ARD-Reform. Sie werden jeweils von bestimmten Häusern produziert und im ARD-Verbund zur Übernahme angeboten, wo dies strategisch und inhaltlich sinnvoll ist. Der BR beteiligt sich beispielsweise mit seinen Kulturwellen Bayern 2 und BR-Klassik sowie der Infowelle BR24 Radio an solchen Gemeinschaftsstrecken im jeweiligen Segment.

Bei den Landes- und Popwellen hat der BR sich dazu entschieden, auf Bayern 1 und Bayern 3 weiterhin ein eigenständiges Abend- und Nachtprogramm anzubieten. Da der BR – anders als andere Landesrundfunkanstalten – keine junge UKW-Radiowelle ausstrahlt, bieten Bayern 1 und Bayern 3 ein Musikformat und ein Programmangebot, das sich deutlich von dem der anderen ARD-Landeswellen bzw. Popwellen unterscheidet. Beide sind in Zielgruppe und Klangfarbe jünger ausgerichtet als vergleichbare Angebote anderer ARD-Häuser, zudem widmen wir uns auf beiden Hörfunkwellen am Abend dezidiert der Förderung regionaler Künstler. Diese inhaltliche Gestaltung trägt zum großen Erfolg unserer beiden reichweitenstärksten Radiowellen bei, weshalb wir daran festhalten.“

Plötzlich wird wieder mit UKW argumentiert

Spannend ist, dass der BR damit argumentiert, „keine junge UKW-Radiowelle“ anzubieten. In der Vergangenheit waren die Münchner Vorreiter beim Auf- und Ausbau von DAB und DAB+. Und digital strahlt der BR mit Puls sehr wohl ein Programm aus, das sich an ein jüngeres Publikum richtet. Ob Bayern 1 und Bayern 3 wirklich jünger klingen als vergleichbare Programme anderer Landesrundfunkanstalten? Darüber kann man sich zumindest streiten.

Fakt ist: Bayern 1 würde zumindest durch die Übernahme der ARD-Nachtversorgung inhaltlich gewinnen, auch wenn die Playlist vielleicht nicht exakt der des Tagesprogramms entspricht. Besser als ein unmoderiertes Musikprogramm, wie es jetzt auf Bayern 1 läuft, wäre die „ARD-Hitnacht“ allemal. Auch für Puls würden sich Kooperationen anbieten, zumal das eigene moderierte Programm auf wenige Stunden am Tag beschränkt wurde. Bliebe Bayern 3, wo man zumindest Kosten einsparen könnte, wenn die Abend- und Nachtversorgung von SWR3 übernommen werden würde.