Schon im Sommer hatte RSA Radio angekündigt, zum Jahresende seinen Sendebetrieb aus wirtschaftlichen Gründen einzustellen. Wie berichtet wurde der Abschied auf Raten bereits gestartet. Sechs UKW-Sender schweigen bereits seit dem 31. Oktober. Für die verbleibenden Verbreitungswege bleibt es beim Sendeschluss zum 31. Dezember.
Wer auf eine Nachfolge-Lösung für einen Regionalsender auf UKW gehofft hat, wird enttäuscht. Stattdessen hat die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) eine „Digitalisierungskampagne“ ins Leben gerufen. Damit sollen die potenziellen Hörer auf regionales Radio über DAB+ und via Internet aufmerksam gemacht werden.
Diese Sender berichten weiter über Ereignisse vor Ort
Das Aus für RSA Radio ist keineswegs das Ende für regionales Radio im Allgäu und im bayerischen Teil der Bodensee-Region. Mit AllgäuHIT, Fantasy Allgäu und Radio Schwaben gibt es gleich drei Programme, die in der gleichen Region senden, in der auch RSA Radio zuhause war – bzw. noch bis zum Jahresende zuhause ist.
„Die Kampagne läuft über Plakate, Postwurfsendungen, Social Media, Online und natürlich das Radio“, erläutert die BLM. „Daneben gibt es im Rahmen eines Tests auch eine Promotion-Aktion mit Befragungen an Tankstellen im Allgäu. Trotz der Digitalradiopflicht in Neuwagen seit Ende 2020 zeigen erste Stichproben, dass einige Autofahrende noch nicht über die Verfügbarkeit von DAB+ im Auto Bescheid wissen.“
BLM sieht das Allgäu als Vorreiter
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM, erklärte: „Das Allgäu wird zum Vorreiter bei der digitalen Hörfunkverbreitung in Bayern. Ab Januar ist es die erste Region in Bayern, in der lokaler Hörfunk voll digital, das heißt vor allem über DAB+, verbreitet wird. Mit der Digitalisierungskampagne wollen wir die Nutzung von DAB+ weiter steigern und so die verbleibenden Sender im Allgäu unterstützen. Damit setzen wir eine vom BLM-Medienrat beschlossene zentrale Maßnahme aus der Audiostrategie 2025 um. Die Einstellung des Sendebetriebs von RSA zum Jahresende mahnt uns, die deutlich wirtschaftlichere Verbreitung über DAB+ zu stärken und dadurch das Lokalradio zu stützen.“
Die Kehrseite ist, dass UKW auch in Bayern nach wie vor ein sehr wichtiger Verbreitungsweg ist. Demgegenüber steht, dass das Medium Radio nicht mehr die gleiche Relevanz wie vor 20 oder 30 Jahren hat. Wenn es keinen Lokalsender mehr auf UKW gibt, könnte das auch bedeuten, dass Hörer ohne DAB+ Radio für den Lokalfunk verlorengehen und eines der noch verfügbaren anderen Programme eingeschaltet wird. Vorteil für AllgäuHIT, Fantasy Allgäu und Radio Schwaben: Die Veranstalter haben Chancengleichheit, weil nicht eine Station neben DAB+ auch auf UKW verfügbar ist.