Seit vielen Jahren nutze ich WLAN-Radios. Mein erstes derartiges Gerät war das Noxon 2 Audio von Terratec, das ich schon 2005 gekauft habe. In den vergangenen Jahren kam es bei WLAN-Radios, die ich nicht kabelgebunden, sondern tatsächlich per WLAN ins Heimnetz integriert habe, immer wieder zu Verbindungsproblemen. Betroffen sind allerdings nicht alle Webradio-Empfänger.
Ich beobachte den Effekt unter anderem bei Geräten von Sangean, etwa dem WFR-27C und dem WFR-29C. Irgendwann klappte es bei diesen Radios aber doch, sie mit dem WLAN-Netz zu verbinden. Beim Noxon A571 habe ich es nach etlichen erfolglosen Versuchen aufgegeben. Bei Hama- und Kathrein-Radios gibt es das Problem – zumindest in meinem Fall – generell nicht.
Ich habe mittlerweile eine Vermutung. Schuld könnte das Mesh-Netzwerk mit AVM-Komponenten sein. Hier im Haus verteilt sind vier FRITZ!Boxen und zwei WLAN-Repeater im Einsatz – und WLAN-Radios sind beileibe nicht die einzigen Geräte, die keine Mesh-Netze „mögen“. Auch manche Smartphones versagen ihren Dienst.
So klappt es ohne Mesh-Netz
Warum ich der Ansicht bin, dass das Mesh-Netz Schuld ist? Ganz einfach: Wenn ich die betroffenen Radios mit meinem zweiten Heimnetz verbinde, das aus nur einem Access Point besteht und eine amerikanische IP-Adresse bereithält, klappt die Verbindung tadellos. Der Fehler tritt also nur in Mesh-Netzen oder in Fällen auf, wo die gleiche SSID bei mehreren Access Points zum Einsatz kommt.
Auch eine einzelne AVM-FRITZ!Box, die ohne zusätzliche Repeater und ähnliches auskommt, kann problemlos für die Anbindung von WLAN-Radios genutzt werden. Das habe ich mit einer FRITZ!Box 7590 AX, einem Sangean WFR-29C und einem Sonoro Stream getestet. Der Fehler liegt demnach nicht an der AVM-Hardware, sondern ganz offensichtlich an der Mesh-Konfiguration.
Merkwürdig ist, dass WLAN-Radios mit Frontier Smart Technik die Namen eines WLAN-Netzes mit mehreren Access Points gleich mehrfach anzeigen. Das kenne ich von keinem anderen Gerät. Wer – wie ich – aufgrund der großen Fläche, die mit WLAN versorgt werden soll, mehrere Access Points betreibt, muss demnach mit Problemen rechnen.
Möglicher Lösungsansatz
Eine mögliche Lösung wäre ein separater WLAN Access Point – nur für die WLAN-Radios. Nachteil: Sollen die Radios mit dem Smartphone (UNDOK- oder OKTIV-App) gesteuert werden, müssen auch die Mobiltelefone mit dem separaten Netz verbunden werden. Das aber würde den Nutzwert des Mesh-Netzes in Frage stellen. Schließlich gehören Smartphones zu den empfangsschwächsten Geräten, sodass gerade diese Handhelds auf starke WLAN-Signale – und somit ggf. auf ein Mesh-Netz – angewiesen sind.