Sender Brocken (Foto: SmartPhoneFan.de)
Sender Brocken (Foto: RadioBlog.eu)

Der Anfang vom Ende? MDR und ZDF schalten erste DVB-T2-Sender ab

Das terrestrische Digitalfernsehen DVB-T2 wird von immer weniger potenziellen Zuschauern genutzt. Das gilt im In- und Ausland gleichermaßen. In der Schweiz wurde das Antennen-Fernsehen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – schon vor einigen Jahren zu Grabe getragen. Jetzt werden auch in Deutschland die Sendernetze ausgedünnt.

Am 14. Januar 2025 werden der Mitteldeutsche Rundfunk und das Zweite Deutsche Fernsehen die Verbreitung der öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme an folgenden Standorten einstellen:

  • Brocken/Harz
  • Inselsberg/Thüringer Wald
  • Löbau
  • Wittenberg

Betroffen sind folgende TV-Programme:

  • Das Erste HD
  • MDR SACHSEN HD
  • MDR SACHSEN-ANHALT HD
  • MDR THÜRINGEN HD
  • tagesschau24 HD
  • rbb Brandenburg HD
  • NDR FS NDS HD
  • SWR BW HD
  • ONE HD
  • ARTE HD
  • phoenix HD
  • BR Fernsehen Nord HD
  • hr-fernsehen HD
  • WDR HD Köln
  • ARD-alpha HD (Internet)
  • SWR BW HD (Internet)
  • ZDF HD
  • 3sat HD
  • KiKA HD
  • ZDFneo HD
  • ZDFinfo HD

Über die zehn Senderstandorte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die auch von freenet TV genutzt werden, setzen auch MDR und ZDF die terrestrische Verbreitung ihrer Fernsehprogramme fort.

So wenig wird DVB-T2 noch genutzt

DVB-T2 HD wird in Mitteldeutschland laut Video Trends 2023 nur noch von rund drei Prozent der TV-Haushalte genutzt. In Regionen ohne freenet TV Empfang wird von einer noch geringeren Nutzung ausgegangen. Deshalb haben sowohl der MDR als auch das ZDF unabhängig voneinander entschieden, die DVB-T2 HD-Verbreitung an den genannten vier kostenintensiven Senderstandorten einzustellen. Dadurch werden Verbreitungskosten im Sinne eines wirtschaftlichen und sparsamen Umgangs mit den Rundfunkbeiträgen gesenkt.

In den von der Abschaltung der vier Standorte betroffenen Regionen können die Programmangebote von ARD und ZDF künftig weiterhin über Satellit und Kabel empfangen werden. Des Weiteren ist ein Empfang über IPTV oder Streaming-Plattformen verschiedener Anbieter möglich. Zudem stehen die Programme auch als Livestreams in den Mediatheken von ARD und ZDF zur Verfügung.

Abzuwarten bleibt, inwiefern ARD und ZDF, aber ggf. auch freenet TV, in den kommenden Jahren noch weitere DVB-T2-Sender abschalten werden.