Ende Juli hatte die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in der Schweiz, die SRG, die Abschaltung ihrer UKW-Sender zum Jahresende 2024 verkündet. Dabei bleibt es, wie auf dem Swiss Radioday in dieser Woche bekanntgegeben wurde. Die Abschaltung aller Sender soll einheitlich in der Silvesternacht um Mitternacht erfolgen. Im Vorfeld wird es nur über UKW hörbare Hinweisschleifen geben, die ins laufende Programm eingestreut werden und auf die Abschaltung hinweisen.
Auf dem Swiss Radioday wurde auch bekannt, wie die privaten Programmveranstalter in der Eidgenossenschaft mit dem Thema UKW-Abschaltung umgehen. Demnach planen viele Anbieter einen schrittweisen Verzicht auf FM. Bei einigen Anbietern – etwa Radio Top – wurde mit der Abschaltung einzelner Frequenzen bereits begonnen. Andere Veranstalter wollen ab Januar 2025 schrittweise auf UKW verzichten.
„Fade out“ ab 1. Januar 2025 oder „hat bereits begonnen“
- Energy Basel
- Energy Bern
- Energy Zürich
- Radio 24
- Radio 32
- Radio Argovia
- Radio Bern 1
- Radio Central
- Radio FM1
- Radio Neo 1
- Radio Pilatus
- Radio Sunshine
- Radio Top
- Radio Zürisee
- Toxic.FM
Eine Reihe anderer Privatsender in der Schweiz plant, erst später auf den UKW-Verbreitungsweg zu verzichten. Die Veranstalter entscheiden über den Zeitpunkt für den FM-Ausstieg individuell – je nachdem, wann es für sie aus kommerzieller Sicht sinnvoll ist. Dabei werden die jeweiligen regionalen Gegebenheiten mit berücksichtigt.
Diese Privatradios planen den „Fade out“ später oder erst Ende 2026
- GOAT Radio
- Radio 1
- Radio 3i
- Radio Basilisk
- Radio BeO
- Radio Canal 3
- Radio Fiume Ticino
- Radio Freiburg
- Radio Munot
- Radio Rottu
- Radio Südostschweiz
Klar ist: Zum 31. Dezember 2026 enden die UKW-Konzessionen. Aus heutiger Sicht ist der FM-Rundfunk in der Schweiz spätestens nach diesem Stichtag Geschichte.
Freud und Leid
Radiohörer in der Schweiz können sich mehrheitlich auf die UKW-Abschaltung freuen. Zwischen 87,5 und 108,0 MHz werden dann mehr Radiostationen als bisher aus den Nachbarländern wie Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich zu hören sein, da zahlreiche Frequenzen nicht mehr durch lokale Stationen belegt werden.
Umgekehrt verlieren die schweizerischen Hörfunkprogramme an Overspill ins Ausland. Ist beispielsweise SRF 1 heutzutage selbst in München noch auf UKW zu empfangen, reichen die DAB+-Signale nicht einmal ansatzweise bis in die bayerische Landeshauptstadt. So geht ein Stück Programmvielfalt in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in den anderen Nachbarländern der Schweiz verloren, wenn man vom terrestrischen Empfang ausgeht.