Eines der aktuellen Mi Amigo Projekte sendet auf Kurzwelle (Foto: radiomiamigo.international, Screenshot: RadioBlog.eu)
Eines der aktuellen Mi Amigo Projekte sendet auf Kurzwelle (Foto: radiomiamigo.international, Screenshot: RadioBlog.eu)

Radio Mi Amigo: Welcher Sender ist der „echte“?

Wie berichtet sendete am vergangenen Wochenende Radio Mi Amigo live vom Feuerschiff LV18. Via Internet ist das Programm auch abseits dieser Aktion zu hören. Doch ist das wirklich das „echte“ Radio Mi Amigo, also der Nachfolger des Seesenders, der in den 70er Jahren gemeinsam mit Radio Caroline vom Radioschiff Mi Amigo gesendet hat?

Nun, das ist vermutlich Auslegungssache. Fakt ist: Der Name Mi Amigo wird – warum auch immer – ziemlich inflationär verwendet. Erst vor wenigen Wochen – vom 28. bis 30. Juni – gab es ein gleichnamiges Projekt in den Niederlanden. Hier waren auch ehemalige Mitarbeiter aus Seesender-Zeiten involviert.

Und dann ist da noch das von Kord Lemkau auf Gran Canaria gegründete Radio Mi Amigo, das später auf das spanische Festland umzog. Heute sendet die Station auf Kurzwelle 6085 kHz und via Internet. Nach dem Tod von Kord Lemkau haben die DJs das Projekt selbst in die Hand genommen.

Radio Mi Amigo aus Playa de Aro

In Playa de Aro richtete der Seesender Mi Amigo nach Inkrafttreten des niederländischen Anti-Piraten-Gesetzes 1974 seine Landstudios ein. Jetzt gibt es wieder ein Radio Mi Amigo mit Adresse in diesem spanischen Küstenort. Das Programm richtet sich an Niederländer in Spanien, von denen es zumindest im Sommer eine ganze Menge gibt, wenn das schöne Wetter Touristen anlockt.

„Natürlich“ will auch dieses Radio Mi Amigo „das echte“ sein. Auf UKW sendet die Station nicht mehr, dafür aber über DAB+ – kurioserweise nicht in Playa de Aro und Umgebung, sondern am anderen Ende von Spanien, im Raum Isla Cristina und Ayamonte im Kanal 7B. Samstags und sonntags werden moderierte Programme gesendet. Werktags läuft Nonstop-Musik.

Und dann gibt es da noch ein italienisches Webradio mit der Bezeichnung Mi Amigo Radio. Ob die Initiatoren planen, ihre Station perspektivisch auch terrestrisch zu verbreiten, ist nicht bekannt. Diese Station hat mit der früheren Seesender-Ära des gleichnamigen Senders aber wohl nichts zu tun.