Sender Herborn schließt Versorgungslücke (Foto: Hessischer Rundfunk)
Sender Herborn schließt Versorgungslücke (Foto: Hessischer Rundfunk)

hr schließt weitere Lücken im DAB+ Sendernetz

Ende vergangenen Jahres wurden Ausbaupläne für das DAB+-Sendernetz des Hessischen Rundfunks bekannt. Ganze acht weitere Senderstandorte sind geplant. Im Mai konnte ich in Schlüchtern – an einem der neuen Standorte – sehen, dass die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme des Senders schon laufen. Die Sendeantennen sind bereits montiert worden.

Auch der Hessische Rundfunk bestätigt, dass sich der Sender Schlüchtern „in Vorbereitung“ befindet. Ein anderer neuer Sender ist am Donnerstag vergangener Woche offiziell gestartet: Vom Standort Herborn (Burg) wird der landesweite DAB+-Multiplex des Hessischen Rundfunks im Kanal 7B mit einer Strahlungsleistung von 2 kW verbreitet.

Endlich Lückenschluss auf der „Sauerlandlinie“

Der Sender Herborn schließt eine Versorgungslücke entlang der Autobahn A45 im Grenzgebiet von Hessen zu Nordrhein-Westfalen. Die offizielle Versorgungskarte des Hessischen Rundfunks zeigt allerdings auch, dass der Empfang unmittelbar hinter der Landesgrenze schon schlechter wird.

Bisherige Netzabdeckung ohne den Sender Herborn (Foto: Hessischer Rundfunk)
Bisherige Netzabdeckung ohne den Sender Herborn (Foto: Hessischer Rundfunk)

Schon Siegen wird nur noch schwach versorgt, während diese Region auf UKW vom Standort Biedenkopf (Sackpfeife) bestens mit den Programmen des Hessischen Rundfunks erreicht wird. Das wäre auch im digitalen Zeitalter wünschenswert, zumal sicher zahlreiche Berufstätige zwischen Siegen und Dillenburg pendeln.

Noch keine Details zu weiteren Standorten

„Der weitere DAB+-Sendernetzausbau für die Jahre 2024 und 2025 befindet sich derzeit in Planung“, so der Hessische Rundfunk. Damit dürfte die Realisierung der sechs weiteren geplanten Standorte gemeint sein. Abzuwarten bleibt, ob vielleicht sogar noch in diesem Jahr eine weitere Versorgungslücke geschlossen wird.

Nach wie vor gibt es beim Hessischen Rundfunk offenbar kein Konzept zur Übertragung aller Regionalversionen der Programme hr1, hr3 und hr4 über DAB+. Im terrestrischen Digitalradio fehlen derzeit die Regionalversionen für Ost- und Südhessen. Eigentlich bräuchte der hr einen zweiten DAB+-Kanal, um die Senderketten für Nord- und Südhessen – analog zur Lösung für die privaten Radiostationen – aufzuteilen.