Wie berichtet plant die BBC London neue Hörfunk-Spartenkanäle. Nun hat die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt eines der geplanten Programmvorhaben vorläufig untersagt. Der geplante Ableger von BBC Radio 2 mit Oldies könnte negative Auswirkungen auf den Wettbewerb haben, so die Begründung.
Die Ofcom hat grünes Licht für einen Ableger von BBC Radio 1 mit Schwerpunkt auf Musik der 00er und 10er Jahre sowie einen Spartenkanal von BBC Radio 3 mit einem breiten Angebot an entspannter klassischer Musik gegeben. Außerdem kann Radio 1 Dance, das bereits über das Internet zu hören ist, terrestrisch auf Sendung gehen.
Extra-Kanal von BBC Radio 2 soll Hörer zurückgewinnen
Das Zusatzprogramm von Radio 2 soll mit Popmusik der 50er bis 70er Jahre vor allem Hörer ansprechen, die die BBC in den vergangenen Jahren verloren hat, weil das Hauptprogramm von Radio 2 einer großen Verjüngungskur unterzogen wurde. In den vergangenen Jahren sind aber auch kommerzielle Anbieter in diese Lücke getreten. So ist Bauer mit Greatest Hits Radio aktiv, wo der ehemalige BBC Radio 2 DJ Ken Bruce zu hören ist. Zudem gibt es Programme wie Gold und Boom Radio.
Da das Zielpublikum von Greatest Hits Radio, Gold und Boom Radio relativ alt ist, ist es für diese Sender schwieriger, Werbung zu verkaufen. Ein werbefreier Konkurrent könnte daher nach Ansicht der Ofcom erhebliche negative Auswirkungen auf das Geschäft dieser Sender haben.
So geht es jetzt weiter
Für den neuen Themenkanal von Radio 2 muss die BBC zunächst die Bedürfnisse der Hörer eingehend untersuchen und Gespräche mit Ofcom, der Musikindustrie und der kommerziellen Radiobranche führen. Ob die Rundfunkanstalt im Nachhinein eine Genehmigung für das Programm erteilt, ist noch unklar.