Vor fast einem Jahr hatte ich hier im Blog angekündigt, dass sich der oberbayerische Privatsender Radio BUH dazu entschieden hat, seinen Betrieb einzustellen. Damals schien der Sendeschluss noch weit weg, sollte dieser doch erst im Juni 2024 erfolgen.
Gestern ging der Juni zu Ende – und damit endete auch das Programm von Radio BUH. Ursprünglich als Webradio gestartet, war das Programm zuletzt auch über DAB+ zu empfangen. Jetzt reichen die finanziellen Mittel nicht mehr aus, um den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Radio BUH strahlte keine herkömmliche Werbung aus, sondern lebte von Spenden, Sponsoring und Fördermitteln. Der Sender zeichnete sich durch ein breitgefächertes Musikformat gegen den Mainstream aus, bei dem auch die bayerische Musikszene eine maßgebliche Rolle gespielt hat.
Die Abschiedsparty fand bereits am 8. Juni statt. Jetzt ist auch das Programm Geschichte. Unklar ist, was mit dem Sendeplatz von Radio BUH geschieht. Vermutlich wird er von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) perspektivisch neu ausgeschrieben.
Saarfunk sucht Nachfolger
Auch die Programme Saarfunk 1 und 3, die über DAB+ im Saarland und via Internet senden, werden eingestellt. Hier handelt es sich eigentlich um keine richtigen Hörfunksender, sondern um Nonstop-Musikschleifen, die nur durch Jingles und Werbung unterbrochen werden.
Offenbar geht das Konzept der Medien Saarland GmbH als Betreiber nicht auf, die Sendungen durch Werbung zu finanzieren, sodass nun die Reißleine gezogen werden soll. Der Veranstalter sucht Nachmieter für die Sendeplätze im landesweiten DAB+-Mux für Privatsender im Saarland.
Der Sendebetrieb von Saarfunk 1 und 3 wird erst eingestellt, wenn neue Interessenten für die Übertragungskapazitäten gefunden und lizenziert sind. Grund: Die Medien Saarland GmbH kommt anders nicht aus dem Weiterverbreitungsvertrag mit dem Netzbetreiber Media Broadcast heraus.
Das Branchenmagazin Radioszene zitiert einen Sprecher der Medien Saarland GmbH mit den Worten: „Die Abschaltung erfolgt aufgrund der immer weiter gemessenen Abnahme der Wahrnehmung von Werbung im Rundfunk. Die Geschwindigkeit der Werbewirkung hat auch die geplante Abschaltung beschleunigt.“