Ende Mai wurden acht Sendeanlagen für den zweiten überregionalen DAB+-Multiplex Deutschlands in Betrieb genommen. Jetzt ist auch der Sender Kreuzberg/Rhön auf Sendung. Er verbreitet das Paket aus 16 Hörfunkprogrammen im Kanal 5D mit einer Strahlungsleistung von 10 kW. Damit ist der vorläufige Endausbau erreicht. Weitere Senderstandorte sind bei Antenne Deutschland nach aktuellem Kenntnisstand (noch) nicht geplant.
Ich habe die Inbetriebnahme des Senders Kreuzberg/Rhön am Donnerstagvormittag eher zufällig bemerkt, als der zweite „Bundesmux“ im Kanal 5D plötzlich ähnlich stark zu empfangen war wie der DAB+-Multiplex des Mitteldeutschen Rundfunks für Thüringen. Dieser sendet ebenfalls vom Kreuzberg/Rhön mit 10 kW ERP im Kanal 8B.
Bislang konnte ich das Sendernetz von Antenne Deutschland im Kanal 5D nur schwach vom Standort Würzburg (Frankenwarte) empfangen. Von diesem Standort war der Empfang eher enttäuschend. Ich kann mich an Zeiten erinnern, als einer der Muxe des Bayerischen Rundfunks in Unterfranken nur vom Sender auf der Frankenwarte verbreitet wurde. Da war der Empfang deutlich besser.
Empfang bis weit nach Nordhessen
Im Rundfunkforum vermeldete ein Hobbykollege, dass er nun selbst vor den Toren der nordhessischen Metropole Kassel den zweiten „Bundesmux“ im Kanal 5D in guter Qualität empfangen kann. Das lässt darauf hoffen, dass der Sender auf dem Kreuzberg/Rhön auch ein bisschen dazu beiträgt, die Lücken in Osthessen zu schließen, die entstehen, weil Antenne Deutschland auf den Senderstandort Rimberg verzichtet.
Eines ist nun wirklich ungünstig: Der Sender Fulda (Hummelskopf) arbeitet im Kanal 9B, der Sender Kreuzberg/Rhön aber im Kanal 5D. Klar, für den zweiten „Bundesmux“ steht kein bundesweit einheitlicher Kanal zur Verfügung, und irgendwo muss man den Schnitt machen. Im Falle von Fulda ist das aber wirklich ungünstig, weil der Sender Hummelskopf jetzt vor allem für eine bessere Versorgung der Stadt dient, während in der Umgebung der Kreuzberg die Grundversorgung übernimmt.
Gespannt sein darf man auch, wie sich die Radios der Hörer in Regionen verhalten, in denen der zweite „Bundesmux“ auf Kanal 5D und 9B gleichermaßen zu empfangen ist. Autoradios schalten in der Regel unhörbar hin und her. Viele Heimempfänger bleiben aber gerne auf dem zuerst eingelesenen Kanal hängen, obwohl das Signal auf einer anderen Frequenz besser wäre. Wer ein solches Gerät besitzt, hat nun möglicherweise schlechteren Empfang als früher.