Anfang vergangenen Jahres hatte Antenne Deutschland Pläne für den Ausbau des zweiten überregionalen DAB+-Multiplexes in Deutschland veröffentlicht. Erste weitere Sendeanlagen sind bereits im vergangenen Jahr in Betrieb genommen worden. Jetzt geht der Netzausbau weiter – früher als ursprünglich vorgesehen, denn die für 2024 geplanten Sender sollten eigentlich erst im zweiten Halbjahr eingeschaltet werden.
Am 1. Juni startet offiziell der Betrieb an folgenden Standorten:
- Hardberg/Odenwald – Kanal 9B
- Herscheid – Kanal 9B
- Kulpenberg – Kanal 5D
- Landshut – Kanal 12D
- Lüneburg – Kanal 5D
- Passau (Dommelstadl) – Kanal 12D
- Visselhövede – Kanal 5D
- Wittenberg – Kanal 5D
Zumindest einige dieser Sendeanlagen sind bereits jetzt in Betrieb, wie Hörer aus den jeweiligen Regionen in Online-Foren berichten.
Voraussichtlich im Juli soll der Sender Kreuzberg/Rhön im Kanal 5D folgen. Dieser wird die Empfangssituation in Osthessen , Nordbayern und im Südwesten von Thüringen deutlich verbessern.
Heim-Empfang für mehr als 70 Prozent der Bevölkerung
Durch die Inbetriebnahme der insgesamt neun neuen Sender können nach Antenne-Deutschland-Angaben etwa 59 Millionen Einwohner in Deutschland die Programme zuhause empfangen. Das entspricht über 70 Prozent der Bevölkerung. Die Flächenversorgung für den mobilen Empfang steigt auf 82 Prozent an und versorgt mehr als 73 Millionen Menschen unterwegs. Entlang der Autobahnen liegt der mobile Empfang dann mit über 11.000 Kilometern bei über 92 Prozent.
„Mit dem Ausbau in diesem Jahr schließen wir weitere Versorgungslücken und decken im Outdoor-Empfang rund 90 Prozent der deutschen Bevölkerung ab. Dreieinhalb Jahre nach dem Start der zweiten nationalen DAB+ Plattform ist das ein großer Erfolg, auf den wir weiter aufbauen werden. Ziel ist es, die Hörerinnen und Hörer überall zu erreichen und ihnen die bestmögliche Auswahl und Vielfalt an Programmen zu bieten“, sagt Mirko Drenger, CEO von Antenne Deutschland.
Keine Angaben machte der Plattformbetreiber zu einem möglichen weiteren Netzausbau. Die zweite überregionale DAB+ Senderkette Deutschlands weist auch nach Inbetriebnahme der neuen Sendeanlagen noch große Lücken auf. Davon sind auch potenzielle Hörer in Städten und Ballungsgebieten sowie auf Hauptverkehrswegen betroffen. Unter anderem fehlen in Nord- und Osthessen Grundnetzsenderstandorte wie Hoher Meißner und Rimberg. Für das östliche Rhein-Main-Gebiet und die Autobahn A3 zwischen der Rhein-Main-Region und Würzburg wäre der Standort Pfaffenberg bei Aschaffenburg wichtig.