In der vergangenen Woche war ich zum ersten Mal mit FlixTrain unterwegs. Die Verbindungen von Fulda nach Berlin und zurück waren für mich nicht nur deutlich günstiger, sondern auch bequemer als mit der Deutschen Bahn AG. Ich war nicht nur auf das Fahrerlebnis selbst gespannt, sondern auch darauf, wie Streaming im FlixTrain funktioniert.
Wie bei der Deutschen Bahn AG gibt es ein kostenloses WLAN-Netz. Dieses ist auf eine Bandbreite von 1 MBit/s begrenzt, und man bekommt eine schwedische IP-Adresse. Letzteres könnte – nicht nur beim Streaming – zu Problemen führen, wenn man auf Dienste zugreifen möchte, die nur für den deutschen Markt bestimmt sind.
1 MBit/s über das Gratis-WLAN
Nur etwas mehr als 1 MBit/s ist für Video-Streaming ziemlich wenig. Aber auch der Webradio-Empfang klappte im Test nur mit eingeschalteter VPN-Verbindung. Offenbar will man Streaming unterbinden, sodass die Bandbreite für Kunden zur Verfügung steht, die nur Chatten, Surfen und Mailen wollen.
Erstaunlich gut funktionierte im Test der klassische Mobilfunkempfang. Ich wüsste nicht, dass es bei FlixTrain Mobilfunk-Repeater gibt. Die LTE- und 5G-Nutzung im Telekom-Netz war dann auch die beste Lösung für Radio-Streaming.
Auf der Fahrt von Fulda über Eisenach und Erfurt bis nach Halle gestaltete sich die Internet-Nutzung ähnlich wie in den Zügen der Deutschen Bahn AG. Meistens funktioniert es, hier und da gibt es aber auch 2024 noch kleine Funklöcher.
Von Halle nach Berlin ist man offline
Auf dem letzten Teil der Strecke – von Halle nach Berlin – fährt FlixTrain offenbar eine Strecke, die von der Deutschen Bahn AG maximal für den Regionalverkehr eingesetzt wird. Hier gibt es praktisch keinen Mobilfunkempfang. Das iPhone zeigt sogar das Satelliten-Notruf-Symbol an.
Wo kein Netz vorhanden ist, kann man natürlich auch keines als WLAN an die Fahrgäste weiterreichen. Mit anderen Worten: Von Halle bis Berlin ist man auch über den kostenlosen Hotspot von FlixTrain weitgehend offline. Ein Hoch auf die lokal auf dem Smartphone gespeicherten Medien-Dateien.
Auch auf der Rückfahrt bis Halle kaum Netz
Nun hätte es freilich sein können, dass es zwischen Halle und Berlin während der Hinfahrt am Montagabend vergangener Woche technische Probleme gab. Allerdings war der Mobilfunkempfang auf dem Rückweg – zwei Tage später – kaum besser.
Diese Einschränkung muss man kennen, vor allem, wenn es einem nicht nur um Unterhaltung in Form von Streaming geht, sondern wenn die Zugfahrt auch zum Arbeiten genutzt werden soll. Schön sind solche Netzlücken nicht. Dafür stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis bei FlixTrain. Ich würde mit diesem Anbieter jederzeit wieder fahren.