RPR.1 war – damals noch als Radio RPR auf Radio 4 – 1986 der erste Privatsender in Südwestdeutschland, der von deutschem Boden terrestrisch und dauerhaft auf Sendung war. Über das eigentliche Sendegebiet Rheinland-Pfalz hinaus war und ist die Station auch im südlichen Nordrhein-Westfalen, im Süden und Westen von Hessen, im Norden von Baden-Württemberg sehr beliebt.
Jetzt expandiert RPR1. offenbar in eines der Nachbarbundesländer. Im Saarland soll das Programm demnächst im landesweiten DAB+-Sendernetz für private Veranstalter im Kanal 9C aufgeschaltet werden. Das geht aus einer Liste der im Mux vertretenen Radiostationen hervor, die die Landesmedienanstalt des Saarlandes (LMS) anlässlich der Erweiterung des Sendernetzes veröffentlicht hat.
RPR1. könnte den Sendeplatz übernehmen, auf dem früher Joke FM verbreitet wurde. Eine offizielle Bestätigung des Veranstalters für die Aufschaltung gibt es noch nicht. In weiten Teilen des Saarlandes ist RPR1. bereits auf UKW zu empfangen, teilweise auch über das DAB+-Sendernetz des Südwestrundfunks.
Versorgungslücke in Saarbrücken wird digital geschlossen
Ausgerechnet im Bereich der Landeshauptstadt Saarbrücken ist der Empfang über die Sendeanlagen in Rheinland-Pfalz nicht besonders gut. Diese Versorgungslücke kann RPR1. mit der Aufschaltung im saarländischen DAB+-Multiplex schließen.
Seit dem 11. April wird der Multiplex vom neuen Senderstandort Merzig (Merchingen) mit 2 kW ERP verbreitet. In Kürze wird zudem die Strahlungsleistung an den beiden Standorten erhöht, über die das Programmbouquet bereits seit November 2021 verbreitet wird: in Saarbrücken (Schoksberg) von 3,2 auf 10 kW und in Spiesen von 2 auf 5 kW.
RPR1. ist nicht der einzige Privatsender, der den DAB+-Standard nutzt, um sein terrestrisches Sendegebiet zu erweitern. So sendet die Ostseewelle über das terrestrische Digitalradio in Hamburg und Schleswig-Holstein. Radio 21 ist in NRW, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein über DAB+ auf Sendung. Das 80er Radio harmony funkt in NRW.