Die Inlandsprogramme von Radio France sind ab sofort nicht mehr über TuneIn zu empfangen. Dazu hat die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt auf ihrer Webseite ausführlich Stellung bezogen. Demnach will Radio France neben eigenen Ausspielwegen zwar auch über Aggregatoren verfügbar sein. Dies sei allerdings auch davon abhängig, dass „die Rechte der gesamten Produktionskette“ der Programme gewahrt bleiben. Als Beispiele werden Musikrechte und Rechte der Produzenten genannt.
Weiter heißt es: „Der Audio-Aggregator TuneIn vertreibt die Radioprogramme und Webchannels von Radio France seit vielen Jahren, aber in letzter Zeit haben unsere Gespräche nicht zu einer neuen Vertriebsvereinbarung geführt.“ Die aktuelle Vereinbarung sei daher am 2. April 2024 ausgelaufen. Als Hintergrund wird in Fachkreisen die eigene Werbung vermutet, die TuneIn vor der Wiedergabe des vom Nutzer gewünschten Streams einblendet.
Neue Radio France App auf Sonos
Radio France nennt Alternativen für den Empfang seiner Programme für Hörer, die die Sender wie FIP oder France Bleu bislang über TuneIn gehört haben. Genannt werden unter anderem die eigenen Apps der Rundfunkanstalt. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass es seit wenigen Tagen auch eine Radio France App auf Sonos gibt. Möglicherweise war diese in Frankreich bisher schon verfügbar und wurde jetzt im Zusammenhang mit der Abschaltung auf TuneIn international bereitgestellt.
Auch über Deezer und den Radioplayer sei Radio France weiter verfügbar. Der Hinweis auf den Radioplayer ist insofern seltsam, als es diesen in Frankreich bislang gar nicht gibt. Lösungen gebe es auch für Google Assistant und Alexa. Für Smart Speaker von Bose empfiehlt Radio France, per Bluetooth ein Smartphone zu koppeln und das gewünschte Programm über Bluetooth zu streamen.
RFI nicht betroffen
Von der Abschaltung auf TuneIn sind „nur“ die Inlandsprogramme von Radio France betroffen. Die für Hörer im Ausland bestimmten Sendungen von Radio France Internationale sind auch weiterhin auf Tunein verfügbar. Die Entwicklung zeigt dennoch, dass es gefährlich ist, sich auf nur einen Webradio-Aggregator zu verlassen. Bietet dieser – aus welchem Grund auch immer – die gewünschten Programme nicht mehr an, steht der Hörer möglicherweise ohne seinen Lieblingssender da.