In der vergangenen Woche hat die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma) die ma IP Audio 2024 I veröffentlicht. Erfreulich für die Online-Audiobranche ist, dass im vierten Quartal 2023 insgesamt rund 560 Millionen Sessions pro Monat gezählt wurden. Das sind sechs Prozent mehr als im Quartal zuvor.
Dabei profitierten keineswegs nur Web-only-Angebote. Die Simulcast-Programme legten um neun Prozent zu – und somit mehr als der Durchschnitt. Bei ausschließlich online verbreiteten Audio-Angeboten lag das Plus bei 19 Prozent.
Spotify tritt auf der Stelle – laut.fm gewinnt
Ein Ergebnis der ma IP Audio 2024 I ist, dass Spotify der mit Abstand meistgenutzte Dienst ist. Mit gut 207 Millionen Sessions pro Monat gab es aber praktisch kein Wachstum mehr. Auf Platz 2 rangiert WDR 2, das auf 13,9 Millionen Sessions kam – ein Plus von elf Prozent.
Nach SWR 3 und dem Deutschlandfunk liegt laut.fm auf dem fünften Platz. Die Plattform, auf der jeder ein eigenes Webradio starten kann, legte um 19 Prozent auf 11,5 Millionen Sessions zu – eine durchaus Ernst zu nehmende Größe im Online-Audiomarkt.
Oldie Antenne verpasst knapp die Top 50
Die Oldie Antenne hat den Einstieg in die Top 50 knapp verpasst. Mit 1,5 Millionen Sessions im Monat hat sich der Antenne-Bayern-Ableger aber zum meistgehörten bundesweiten Oldiesender entwickelt. Gegenüber dem dritten Quartal konnte die Station ihre Zahlen um elf Prozent verbessern.
Das 80er Radio harmony, das über DAB+ nach Hessen jetzt auch in Nordrhein-Westfalen sendet, via Internet aber auch ein bundesweites Format anbietet, kommt auf knapp über eine Million Sessions – ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Quartal zuvor.
Schwarzwaldradio legt leicht zu – beispielloser Abstieg von 80s80s
Der befürchtete Hörerverlust bei Schwarzwaldradio nach dem Abgang einiger namhafter Moderatoren blieb aus. Im Gegenteil: Mit knapp 583.000 Sessions pro Monat muss man in Offenburg zwar deutlich kleinere Brötchen als bei der Oldie Antenne backen. Schwarzwaldradio steigerte die Zahl der Sessions aber um fünf Prozent.
Einen beispiellosen Abstieg gab es indes bei 80s80s Radio. Mit 231.000 Sessions liegt man hinter dem Schwesterprogramm 90s90s Radio (273.000) und hat gegenüber dem dritten Quartal 67 Prozent verloren. Selbst manche Lokalradios haben bessere Zahlen. Da fragt man sich, woran es liegt. Größere Programmänderungen gab es meines Wissens nicht.
Radio BOB! vor der Rock Antenne
Beim Vergleich der bundesweiten Rockradios liegt Radio BOB! (Simulcast) mit 4,2 Millionen Sessions vor der Rock Antenne (3,1 Millionen). Direkt vergleichbar sind die Zahlen indes nicht, zumal Radio BOB! weitere 1,5 Millionen Sessions mit dem Livestream des Hessen-Formats einsammelt, während Rock Antenne Bayern auf 455.000 Sessions kommt, um nur zwei Beispiele zu nennen.