Im Januar habe ich hier im Blog darüber berichtet, dass Kupferdiebe den Sendemast von KITX-FM zum Einsturz brachten. Bei WJLX-AM in Jasper, Alabama, gingen die Langfinger jetzt noch einen Schritt weiter. Wie das Onlinemagazin heise berichtet, wurde gleich der komplette, 60 Meter hohe Mast des Mittelwellensenders entwendet.
Wie es weiter heißt, sei der Diebstahl nur durch Zufall entdeckt worden. Landschaftspfleger, die in der Gegend gearbeitet hätten, wunderten sich demnach, dass der Mast nicht an seinem angestammten Platz stand. WJLX-AM sendet normalerweise mit 1 kW auf 1240 kHz.
Die meisten Hörer hat WJLX vermutlich auf der UKW-Frequenz 101,5 MHz. Diese gehört jedoch zu einem Translator mit dem Rufzeichen W268BM-FM, der nur in Verbindung mit der offiziellen Hauptfrequenz betrieben werden darf.
FCC: „Translator-Betrieb nicht ohne Hauptsender“
Die amerikanische Fernmeldebehörde FCC lehnte den Antrag von WJLX auf eine Ausnahmegenehmigung ab, den UKW-Sender vorübergehend auch ohne die Parallelverbreitung auf Mittelwelle aktiviert zu lassen. Daher musste W268BM-FM nun ebenfalls abgeschaltet werden, sodass das Programm derzeit nur im Internet zu hören ist.
Da WJLX seinen AM-Standort nicht versichert hatte, benötigt der Sender rund 60.000 Dollar, um die Sendeanlage wieder aufzubauen. Zu diesem Zweck wurde eine Spendenaktion gestartet. Einstweilen könnte ein Provisorium genutzt werden. Hierzu hat die FCC grünes Licht gegeben. Wann die Sendungen wieder aufgenommen werden können, ist indes noch nicht absehbar.
„Wir wollen einfach wieder auf Sendung gehen und weiterhin gutes Radio machen“, sagte Brett Elmore, Geschäftsführer von WJLX, in einem Interview mit dem Magazin Radio World. „Wir wissen jede Hilfe sehr zu schätzen. Wir werden wieder aufbauen und danach stärker sein als je zuvor.“ Trotz der ungünstigen Umstände sei die Moral gut. „Wir wissen, dass wir wieder auf Sendung gehen werden“, so Elmore.