Das ehemalige britische Feuerschiff LV18, das zuletzt als schwimmendes Radiostudio diente, wurde am Freitagabend durch ein Feuer schwer beschädigt. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen, wie das Onlinemagazin Radiovisie.eu berichtet. Das Schiff liegt im Hafen von Harwich, Essex.
In den vergangenen Jahren wurden von der LV18 Sendungen unter dem Namen Radio Mi Amigo ausgestrahlt. Zum Zeitpunkt des Brandes war aber niemand an Bord, zumal das schwimmende Studio aktuell nicht in Gebrauch ist. Zuletzt war Radio Mi Amigo von Weihnachten bis Neujahr 2023/24 auf Sendung.
Das Schiff wurde auch für den Film ‚The Boat that Rocked‚ verwendet, der auf der Geschichte von Radio Caroline basiert. Dem Bericht zufolge wurden die Rettungsdienste gegen 21 Uhr britischer Zeit zur LV18 am Kai in Harwich gerufen, nachdem der Brand entdeckt wurde.
Löscharbeiten unter schwierigen Bedingungen
Nach Angaben des Essex County Fire and Rescue Service verliefen die Löscharbeiten unter sehr schwierigen Bedingungen. Sieben Teams wurden zur Verstärkung angefordert. Aufgrund der Hitze war es lange Zeit unmöglich, den Maschinenraum zu betreten. Es gibt erhebliche Rauchschäden. Auch der Rumpf des Schiffes musste sehr lange besprüht werden, weil er „glühend heiß“ war. Selbst am Samstag waren noch lange Nachlöscharbeiten erforderlich.
Nach Angaben der Polizei von Essex verließ eine Gruppe junger Leute Berichten zufolge kurz nach Ausbruch des Feuers das Gebiet, so dass der Fall als mögliche Brandstiftung behandelt wird. Die Polizei bittet auch um die Bereitstellung von Filmmaterial über den Vorfall.
Unterdessen wurde eine Spendenaktion gestartet, die dazu beitragen soll, die LV18 wieder instand zu setzen. Das Spendenziel liegt bei 25.000 britischen Pfund. Zu Ostern soll es anlässlich des 60. Geburtstags von Radio Caroline wieder Sendungen von der LV18 geben, die seit 2012 ihren festen Liegeplatz an der Key Side in Harwich am historischen Ha’Penny-Pier hat.