iHeartRadio gibt es neben den USA auch in Kanada und Mexiko, in Australien und Neuseeland. Apps des Veranstalters sind nur in diesen Ländern verfügbar, obwohl die Radio- und Musikstreams zumindest in den USA und Ozeanien nicht geogeblockt sind. Wer die iHeart-App haben möchte, benötigt demnach Apple- und Google-Konten aus den genannten Ländern.
Android-Nutzer können die Installationsdatei auch unabhängig vom Google Play Store installieren. Das hat dann aber den Nachteil, dass iHeart auf Android Auto nicht auftaucht und man unter Umständen auch manuell auf die Suche nach App-Updates gehen muss.
Früher gab es länderspezifische Apps. Ich hatte iHeartRadio für die USA und für Kanada auf meinen Smartphones installiert. Vor einigen Jahren ging iHeartMedia den gleichen Weg wie jetzt der Radioplayer: Die Apps werden zentral erstellt. Unterschiedliche Anwendungen für die jeweiligen Staaten gibt es seitdem nicht mehr.
Erste Lösung: Die IP-Adresse des Hörers entscheidet über die Inhalte
Doch wie bekommen die iHeart-Nutzer das für sie bestimmte Angebot? In den ersten Jahren nach der Vereinheitlichung der Apps war die IP-Adresse des Hörers entscheidend. Ging ich mit einer US-IP online, so bekam ich Zugriff auf die Programme aus den Vereinigten Staaten. Nutzte ich eine kanadische IP-Adresse, so waren die Radiostationen aus Montreal, Toronto oder auch Vancouver verfügbar.
Das hat für mich gut funktioniert. Die Nutzer, für die iHeart eigentlich gedacht ist, waren vermutlich weniger begeistert. Wenn ein US-Amerikaner in Mexiko am Strand lag und das lokale WLAN-Netz genutzt hatte, bekam er nicht mehr Q104.3 oder KOST 103.5 zu hören. Stattdessen gab es über die App Zugriff auf das mexikanische Programmangebot von iHeartMedia.
Vor einigen Tagen testete ich wieder einmal den „Länderwechsel“ bei iHeart. Über die IP-Adresse klappte das nicht mehr. Ist vielleicht das Land (bzw. eine IP-Adresse aus selbigem) beim ersten Start nach der Installation der App relevant? Das zu testen ist vor allem am iPhone etwas aufwändiger, da man hierzu die Apple ID für den AppStore wechseln muss.
Auf den iHeart-Account kommt es an
Dann hatte ich eine andere Idee. Ist vielleicht das Land entscheidend, in dem (ggf. über eine VPN-Verbindung) der iHeart-Account angelegt wurde? Ich hatte bislang immer nur einen einzigen Account – mit amerikanischer Identität. Mit diesem Account bekomme ich stets das US-Angebot, auch wenn ich über die IP-Adresse virtuell in ein anderes Land wechsele, in dem es iHeartRadio gibt.
Also startete ich meinen VPN-Client, ging mit australischer IP-Adresse am MacBook online und legte einen neuen iHeart-Account an. Mit diesem kann ich nun das australische iHeart-Angebot nutzen – und zwar nicht nur am Mac, sondern auch mit Smartphone und Tablet, sobald ich mich mit dem australischen iHeart-Account einlogge.
Ich wiederholte den Vorgang, um mir auch iHeart-Accounts in Kanada und Neuseeland einzurichten. Das klappte genauso gut. Mexiko interessiert mich ehrlich gesagt nicht ganz so, weil ich der spanischen Sprache nicht mächtig bin. Das hole ich irgendwann der Vollständigkeit halber nach.
Manche iHeart-Zugänge bieten mehr
Spannend finde ich, dass man über den kanadischen Account auch Zugang zum US-Angebot hat. Mit den Zugängen für Australien und Neuseeland bekommt man jeweils die Programme aus diesen beiden Ländern sowie die Sender aus den Vereinigten Staaten. Das funktioniert allerdings nur direkt am Smartphone oder Tablet, nicht aber über Apple CarPlay (Android Auto habe ich nicht getestet).
Auf Sonos habe ich alle vier iHeart-Zugänge gespeichert, sodass ich über das Multiroom-System nun auf die iHeartRadio-Angebote aus den USA und Kanada sowie aus Australien und Neuseeland zugreifen kann. Schade, dass das nicht auch für WLAN-Radios gilt – zumindest wenn man über eine IP-Adresse aus einem Land online ist, wo iHeart ganz offiziell aktiv ist.
Aktuell programmiere ich die Streams, die ich benötige, über das Smart Radio Portal von Frontier Nuvola nach. Leider gibt es nach wie vor keine Informationen dazu, wie es mit diesem Portal ab März weitergeht. Das kostenfreie Angebot soll eingestellt werden. Ein kostenpflichtiger Nachfolger wird nur realisiert, wenn sich ausreichend viele Kunden dafür interessieren. Wenn ich an die Reaktionen vieler Nutzer nach der entsprechenden Ankündigung denke, mache ich mir ein bisschen Sorgen, dass es das neue Portal wirklich geben wird. Kommt es nicht zustande, müsste ich unter anderem auf iHeartRadio auf den WLAN-Radios verzichten, und die Geräte würden für mich massiv an Wert verlieren.