Ende November wurde bereits bekannt, dass der Hessische Rundfunk für sein landesweites DAB+-Sendernetz im Kanal 7B neue Standorte in Schlüchtern, auf dem Heidelstein und in Herborn plant. Nun berichtet das Onlinemagazin SatelliFax unter Berufung auf Daten der Bundesnetzagentur, dass die öffentlich-rechtliche Landesrundfunkanstalt noch fünf weitere DAB+-Senderstandorte in Planung hat.
Mit dem Standort Bad Hersfeld (Wippershainer Höhe) können Versorgungslücken im hessisch-thüringischen Grenzgebiet geschlossen werden. Der bereits von Hit Radio FFH bekannte Senderstandort Driedorf (Höllberg) kann dazu beitragen, weiße Flecken im Westerwald zu schließen.
Auch der Hoherodskopf im Vogelsberg soll DAB+-Senderstandort werden. Dieser könnte Versorgungslücken in Regionen schließen, wo die umliegenden Standorte wie Großer Feldberg/Taunus, Gießen (Dünsberg), Rimberg und Gelnhausen (Schnepfenkopf) keine ausreichende Versorgung bieten.
Am Hohen Lohr im Kellerwald ist ebenfalls ein Sender geplant, der die Versorgung in der Region um Korbach verbessert. Nicht zuletzt ist ein zusätzlicher Sender auf dem Krehberg im Odenwald geplant. Dieser soll Lücken schließen, die sich topografiebedingt ergeben. Nicht bekannt ist, in welchem Zeitrahmen die neuen hr-Sender starten könnten.
Neue DAB+-Senderstandorte des Hessischen Rundfunks
- Bad Hersfeld (Wippershainer Höhe) – 5 kW
- Driedorf/Höllberg (Westerwald) – 5 kW
- Heidelstein/Rhön – 2 kW
- Herborn (Burg) – 2 kW
- Hoherodskopf/Vogelsberg – 5 kW
- Hohes Lohr/Kellerwald – 5 kW
- Krehberg/Odenwald – 4 kW
- Schlüchtern – 4 kW
Zweiter Kanal erforderlich
Eigentlich bräuchte der Hessische Rundfunk einen zweiten DAB+-Kanal, um das bestehende Sendernetz in zwei getrennte Ketten für Nord- und Osthessen sowie für das Rhein-Main-Gebiet und Südhessen aufzuteilen. Das jetzige landesweite Sendernetz ermöglicht es nicht, die seit Oktober umgesetzte Regionalisierung in den Programmen hr1, hr3 und hr4 komplett abzubilden.
Derzeit sind die Regionalfenster für Osthessen und Südhessen in den genannten Programmen nur auf UKW und via Internet, nicht aber über DAB+ zu empfangen. Ein untragbarer Zustand, wie ich finde. Wenn DAB+ irgendwann UKW ablösen soll, kann es nicht sein, dass Hörer in zwei hessischen Regionen auf den analogen Standard verwiesen werden müssen, wenn sie hr1, hr3 oder hr4 mit dem für sie bestimmten Regionalprogramm terrestrisch empfangen möchten.
Übergangsweise wäre es wünschenswert gewesen, wenn der hr eine Lösung angedacht hätte, bei der man die Regionen Rhein-Main und Südhessen sowie Nord- und Osthessen für die Abstrahlung auf DAB+ zusammengelegt hätte. Die jeweiligen Fensterprogramme hätte man im stündlichen Wechsel senden können. Das wäre zwar ebenfalls nur eine Notlösung. Dennoch wären alle Hörer auch über DAB+ mit dem für sie zuständigen Regionalprogramm versorgt.