Mehr als neun von zehn Österreichern mit Internet-Zugang nutzen Online-Audio-Angebote wie Musikstreaming, Webradios, Podcasts, Hörbücher, Hörspiele, Radiosendungen zum Nachhören und andere Online-Hörangebote. Dabei sind Musikstreaming „on demand“ und das Hören von linearen Webradio-Programmen die am meisten und mit jeweils rund 80 Prozent gleichermaßen stark gefragten Internet-Angebote bei den Online-Audio-Hörern.
Dies sind Ergebnisse des neuen Online-Audio-Monitor Austria, der auf mehr als 100 Seiten in Grafiken und Tabellen die Nutzung von Audio-Medien im Internet durch die österreichische Online-Bevölkerung im Alter ab 15 Jahren beleuchtet. Herausgegeben wird die Untersuchung vom Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien). Präsentiert wurde die erste Ausgabe der Studie am vergangenen Mittwoch, den 20. September, auf den 30. Österreichischen Medientagen in Wien.
RTR sieht Online-Audio-Monitor als „logische und notwendige Ergänzung“
„Neben unserer jährlichen Bewegtbildstudie und der Studie zum Digitalradio DAB+ sowie vor dem Hintergrund der digitalen Transformation der Medien, ist der neue Online-Audio-Monitor Austria eine logische und notwendige Ergänzung unseres Angebotes von wiederkehrenden Untersuchungen zu wesentlichen Entwicklungen auf dem heimischen Medienmarkt“, so Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien. „Wir folgen damit unserem gesetzlichen Auftrag, als Kompetenzzentrum Analysen und Studien durchzuführen, die im Zusammenhang mit den Aufgaben und Zielen der Medienbehörde KommAustria stehen und bieten allen Stakeholdern im Medienbereich wichtige Informationen und Impulse.„
So liefert die Studie unter anderem Erkenntnisse zur Nutzungsart und -häufigkeit von Online-Audio-Angeboten, zu bevorzugten Inhalten und Plattformen, verwendeten Empfangsgeräten oder zu Nutzungs-Situationen, -Gründen und -Tageszeiten für die unterschiedlichsten Angebote. In einem Schwerpunkt widmet sich der „Online-Audio-Monitor Austria“ dem Themenkomplex Radiosendungen zum Nachhören und Podcasts, die bereits von 39 Prozent der Online-Bevölkerung genutzt werden.
Hoher Nutzungsanteil internationaler Plattformen
„Unser erster Online-Audio-Monitor Austria liefert auch medienpolitisch relevante Ergebnisse. Dazu zählt die Erkenntnis, dass in den Bereichen Musik- und Podcast-Streaming ein beträchtlicher Nutzungsanteil auf den Plattformen internationaler Medien-Giganten stattfindet“, sagt Wolfgang Struber. „Aber auch wenn wir beispielsweise sehen, dass rund 50 Prozent der 15- bis 29-jährigen Nutzer von Podcasts diese Angebote als ihre hauptsächliche oder sogar überwiegende Informationsquelle zum aktuellen Zeitgeschehen bezeichnen, dann stecken darin auch eine Reihe von Fragen zur Förderung heimischer Medienangebote, aber auch zur Regulierung von Online-Angeboten„, so Struber.
Erfreulich für Radioveranstalter ist die Erkenntnis, dass auch im Internet lineare Radioprogramme zu den meistgenutzten Angeboten zählen und von 78 Prozent der Befragten eingeschaltet werden. In den meisten Fällen (48 Prozent) werden dazu direkt die Websites oder Apps der jeweiligen Radioveranstalter verwendet. Dabei sind sogenannte Simulcast-Sender, die zeit- und inhaltsgleich auch über Antenne auf DAB+ und UKW ausgestrahlt werden, mit 61 Prozent die im Internet am häufigsten genutzten Radioprogramme.
Smartphone ist Empfangsgerät Nummer 1
81 Prozent der Online-Audio-Hörer im Alter ab 15 Jahren streamen Musik „on demand“ über Plattformen wie YouTube, Spotify, Amazon oder Apple Music. 39 Prozent der Online-Hörer nutzen Podcasts oder Radiosendungen zum Nachhören, 27 Prozent genießen Hörbücher oder Hörspiele online. Das Smartphone wird von 60 Prozent der Befragten als Empfangsgerät für Online-Audio-Inhalte genannt und steht damit auf Platz 1. Weitere 35 Prozent koppeln das Smartphone mit dem Autoradio. Smart TVs und Laptops folgen mit ebenfalls 35 Prozent, WLAN-Radios mit 33 Prozent, Smart Speaker kommen auf 27 Prozent der Nennungen.
Der Online-Audio-Monitor Austria wird im Auftrag der RTR Medien von Ipsos erstellt. Das Marktforschungsinstitut führte dazu im Mai und Juni 2023 eine Online-Befragung unter 4.000 Menschen im Alter ab 15 Jahren durch, die bevölkerungsrepräsentativ für die 94 Prozent der Österreicher mit Internet-Zugang (Statistik Austria 2022) stehen.