Neue Details zum terrestrischen Radio in den Niederlanden (Foto: Marjon Besteman auf Pixabay)
Neue Details zum terrestrischen Radio in den Niederlanden (Foto: Marjon Besteman auf Pixabay)

Niederlande: Alle Lokalradios sollen auch auf DAB+

Ab September 2024 sollen alle niederländischen Lokalradios auch über DAB+ senden können. Das berichtet das Onlineportal Mediamagazine.nl. Das Vorgaben wurde schon Ende 2022 bekannt. Jetzt stehen Details zur Umsetzung fest. So waren Frequenzabstimmungen mit den Nachbarländern erforderlich. Nach Angaben des niederländischen Ministeriums für Wirtschaft und Klima sind diese Verhandlungen nun weitgehend abgeschlossen. Bisher sendeten einige Multiplexe auf der Basis vorübergehender Frequenzzuweisungen. Diese können zum 1. September 2024 auf ihre endgültigen Kanäle verlegt werden.

Für die Verbreitung von Lokalradios über DAB+ wurde eine eigene Bedeckung geschaffen: die Ebene 6. Diese besteht aus 57 lokalen Zuteilungen. Gegenüber den vorläufigen Frequenzplänen kann künftig mit höheren Sendeleistungen gearbeitet werden. Zum Teil sind auch höhere Senderstandorte möglich. In ihrer Gesamtheit sollen die lokalen Sendernetze genauso gut wie die überregionalen  Multiplexe zu empfangen sein.

Bis zu 18 Programme in einem Multiplex

Die lokalen Sendernetze sind sowohl für öffentlich-rechtliche als auch für private Programme gedacht. Bis zu 18 Programme sollen in jedem Multiplex verbreitet werden. Gesendet werden soll mit jeweils 64 kBit/s. Sollte es in einem Ensemble weniger Programme geben, soll mit einer höheren Datenübertragungsrate gesendet werden können, um eine höhere Audioqualität zu ermöglichen.

Öffentlich-rechtliche lokale Rundfunkanstalten, die eine UKW-Lizenz besitzen, erhalten auch eine DAB+-Lizenz. Die Simulcast-Verpflichtung, wonach ein Lizenzinhaber das auf UKW verbreitete Programm auch digital ausstrahlen muss, wird dem Bericht zufolge auch für diese Rundfunkanstalten gelten.

Frequenzversteigerung ab 2025

Bis zum 1. September 2025 werden kommerzielle DAB+-Lizenzen sukzessive an Inhaber von regionalen UKW-Lizenzen und Nutzer von Mittelwellen-Lizenzen mit höheren Sendeleistungen vergeben. Nach dem 1. September 2025 ist – wie bei den UKW-Konzessionen – eine Frequenzversteigerung vorgesehen.

In Übereinstimmung mit den Urteilen des Landgerichts Rotterdam und des Berufungsgerichts für Handel und Industrie werden die DAB+-Lizenzen gleichzeitig (und auf dieselbe Weise) wie die nicht-nationalen UKW-Lizenzen verteilt„, so das Ministerium für Wirtschaft und Klima.