Was macht man, wenn man als Fußballfan zum Bundesliga-Auftakt im Zug sitzt? Man versucht natürlich, dennoch den Saisonstart live mitzuverfolgen. Am vergangenen Wochenende stand ein Ausflug nach Hamburg auf dem Programm. Daher verfolgte ich schon die Zweitliga-Konferenz ab 18.30 Uhr auf WOW im Streaming. Zum Bundesliga-Start um 20.30 Uhr wechselte ich zu DAZN.
Der ICE fuhr von Friedberg über Marburg, Kassel und Hannover nach Hamburg. Zumindest die Strecke bis nach Kassel kannte ich noch nicht. Für das Streaming nutze ich das Apple iPad Pro 11. Anstelle der internen Mobilfunk-Schnittstelle des Tablets kam der Netgear Nighthawk M6 Pro mit SIM-Karte von der Deutschen Telekom zum Einsatz.
Direkt im Tablet verwende ich eine SIM-Karte von o2. Nichts gegen das Netz des Münchner Betreibers, aber bei bis zu 250 km/h im Zug vertraue ich doch eher auf den Testsieger unter den Mobilfunk-Netzbetreibern. Ich wurde nicht enttäuscht, denn sowohl über WOW als auch über DAZN klappte das Streaming erstaunlich gut.
Natürlich kam es auf der langen Bahnstrecke zu Aussetzern beim Streaming. Diese waren aber selten und kurz. Die Apps von WOW und DAZN kamen damit gut zurecht. Ich musste die Streams nach einem kurzen Ausfall somit nicht neu starten. Das klappte automatisch. Ich war wirklich erstaunt, wie gut das Video-Streaming im Zug mittlerweile funktionieren kann.
Schlechtere Erfahrungen am Sonntag
Dass gute Streaming-Ergebnisse im ICE noch nicht selbstverständlich sind, zeigte sich am Sonntag auf der Rückreise. Hier nutzte ich nur Webradio und keine Video-Streams. Dennoch kam es deutlich öfter als am Freitag zu Aussetzern. Warum das auf der gleichen Strecke wie zwei Tage zuvor so war, kann ich nur mutmaßen.
Denkbar wäre eine unterschiedliche Qualität der Mobilfunk-Repeater im Zug. Aber der ICE am Sonntag war auch sehr voll. Mehr Reisende bedeutet natürlich auch, dass mehr Nutzer gleichzeitig auf den Internet-Zugang zugreifen. So kann es zu Performance-Engpässen kommen.
Ausschließen kann ich eigentlich das iPhone 14 Pro Max als Fehlerquelle. Das Smartphone war – wie zwei Tage zuvor das Tablet – per WLAN mit dem Netgear Nighthawk M6 Pro verbunden. Der Router sorgte auch am Sonntag für den Internet-Zugang – und das erneut mit Telekom-SIM.
Nicht getestet habe ich, wie das Streaming über das WLAN-Netz geklappt hätte, das die Deutsche Bahn zur Verfügung stellt. Für den Hotspot hätte die Kombination der Performance aller drei Mobilfunknetze gesprochen. Dagegen spricht, dass auch viele andere Kunden den Zugang nutzen, was die Qualität des Internet-Zugangs wieder ausbremsen kann.
Im Frühjahr machte ich bereits gute Streaming-Erfahrungen auf der ICE-Strecke von Fulda nach Hamburg.