Als ich vor fast zwei Jahren den Livestream von Radio Uno eingeschaltet hatte, wunderte ich mich darüber, dass bei diesem Sender plötzlich wieder moderierte Programme zu hören waren. In den Jahren zuvor gab es nur ein Nonstop-Musikprogramm. Selbst die Webseite war nicht mehr zuverlässig erreichbar.
Mittlerweile gibt es nicht nur eine neue, wesentlich ausführlichere Homepage. Auch auf Facebook ist Radio Uno zu finden. Darüber hinaus gibt es ein Programmschema mit Hinweisen auf tägliche moderierte Sendungen.
Georg Unterkofler übernahm Webradio
Des Rätsels Lösung ist ebenfalls auf der Webseite zu finden: Für das Programm zeichnet nicht mehr der Gründer von Radio Uno, Willi Weber, verantwortlich. Vielmehr wurde das Webradio von Georg Unterkofler übernommen, der – wie Willi Weber – zu den Privatradio-Pionieren in Kärnten gehört.
Lange vor Ende des ORF-Monopols in Südtirol sendeten Stationen wie Radio Valcanale, Radio Uno, Radio Carinzia und Antenne Austria Süd aus dem italienischen Kanaltal nach Kärnten und in die Steiermark. Als das Privatradio aus Österreich selbst möglich wurde, stellte Willi Weber seinen Sender ein.
Musikalische Alternative im Kärntner Äther
Später wurde Radio Uno als Web- und Kabelradio wiederbelebt. Aus diesem Projekt ging nun das von Georg Unterkofler betriebene Programm hervor, das mit seiner Mischung aus Oldies, Austropop und deutschen Schlagern an das ursprüngliche Radio Uno erinnert, das teilweise bis in den Wiener Raum auf UKW zu empfangen war.
Noch heute wäre das Radio-Uno-Format eine Alternative in der Radiolandschaft im Süden Österreichs. Privatradios wie Antenne Kärnten, Radio Austria, Welle 1 und Kronehit richten sich mit ihrer Musikfarbe an ein jüngeres Publikum. Radio Kärnten vom ORF klingt „älter“. In der Steiermark gibt es wiederum mit Radio Grün-Weiß ein Programm, das musikalisch an die Radiostationen anknüpft, die von den 70er bis in die 90er Jahre von Italien aus nach Österreich gesendet haben.