Apple Music hat vor wenigen Tagen ein neues Feature eingeführt. Die Playlist nennt sich „Musik entdecken“ und ist eine Art Nonstop-Musik-Radioprogramm, das sich an den bisherigen Hörgewohnheiten des Nutzers orientiert. Neben bekannten Songs sind immer wieder auch Titel zu hören, die man bislang vielleicht nicht kannte, die aber zum Format des Streams passen.
Ich habe mir „Musik entdecken“ einmal angehört. Der Algorithmus funktioniert in meinem Fall recht gut – und das, obwohl ich in der Vergangenheit Apple Music kaum genutzt habe. Auch jetzt habe ich das nicht vor. Stattdessen habe ich den Dienst lediglich für einen Monat abonniert (und schon wieder gekündigt), um die neue Funktion auszuprobieren.
Der Clou solcher endlosen Playlisten: Der Nutzer kann den Stream nebenbei laufen lassen. Er muss sich nicht immer wieder ein neues Album oder eine neue Playlist suchen. Es ist auch nicht erforderlich, selbst aktiv zu werden, um ein passendes Musikprogramm zusammenzustellen. Wie im Radio funktioniert das automatisch – und mit dem Unterschied, dass einem Apple Music nur Titel anbietet, die zum eigenen Musikgeschmack passen.
Inhalte fehlen
Man könnte Streams wie „Musik entdecken“ von Apple Music fast schon als eine Art persönliches Star*Sat oder Jack FM bezeichnen – nur ohne Jingles und ohne Werbung. Auch redaktionelle Inhalte, Nachrichten, Moderation usw. gibt es nicht. Das mag mancher Zeitgenosse sogar als Vorteil empfinden, da er sich seine Beiträge in Form von Podcasts zusammenstellen und dann hören kann, wenn er gerade Zeit und Lust dazu hat.
Ich persönlich bevorzuge nach wie vor „echtes“ Radio, selbst wenn es sich um ein Nonstop-Musikprogramm wie Radio Top Two oder Radio Bruno Gold handelt. Ich schätze die Jingles zwischen den Songs, die andere vielleicht als störend empfinden mögen. So gesehen war das neue Feature von Apple Music für mich eine interessante Erfahrung. Längerfristig nutzen würde ich das aber nicht.
Abzuwarten bleibt, wann es den Streamingdiensten gelingt, ein echtes Radioprogramm für jeden einzelnen Nutzer – gemäß seiner Interessen – zusammenzustellen. Ansätze in diese Richtung gab es ja beispielsweise auch schon von Spotify.