Seit eineinhalb Wochen sendet die Oldie Antenne neben regionalen DAB+-Multiplexen in verschiedenen deutschen Bundesländern auch im überregionalen Mux von Antenne Deutschland. Bei meinem ersten Empfangstest kurz nach der Aufschaltung des Programms im zweiten DAB+-„Bundesmux“ klappte die automatische Umschaltung auf den jeweils am besten empfangbaren Multiplex noch nicht. Im Gegenteil: Die Oldie Antenne wurde auf DAB+-Radios gleich zweimal in der Liste der empfangbaren Programme angezeigt.
Als ich gestern Abend im Auto unterwegs war, stellte ich sofort eine Änderung fest: Die Oldie Antenne war in der Senderliste im Autoradio nur noch einmal zu finden. Dabei handelte es sich um den Kanal aus dem Antenne-Deutschland-Multiplex – erkennbar daran, dass das Senderlogo bei der Anzeige fehlte und die Programmspartenkennung „Oldies“ lautete (in den hessischen Multiplexen wird fälschlicherweise „Pop“ angezeigt).
War ich vielleicht gerade in einer Gegend unterwegs, wo der Empfang der hessischen Regional-Muxe nicht gut genug ist, als dass die Programme aus diesen Sendernetzen im Autoradio eingelesen werden? Das konnte ich ausschließen, denn Stationen wie harmony.fm, Mega Radio und planet radio waren wie gewohnt zu empfangen – je nach Standort auch die Programme aus dem nordhessischen Multiplex wie FFH-FD, Rundfunk Meißner oder Radio Unerhört Marburg.
Wurde die Oldie Antenne etwa schneller als erwartet in den regionalen Multiplexen abgeschaltet? Ein Hobbyfreund bestätigte, dass er das Programm weiterhin neben Kanal 9B (Antenne DE) auch im Kanal 12C (Hessen Süd) empfängt. Also wurde offenbar Service Following zwischen den Oldie Antenne Kanälen im zweiten überregionalen DAB+-Multiplex und den regionalen Senderketten in Hessen eingerichtet.
Tunnelfahrt brachte Klarheit
Ich fuhr auf der Autobahn A66 Richtung Fulda durch den Tunnel Neuhof. Dieser ist mit DAB+ versorgt, nicht aber mit dem zweiten „Bundesmux“. Während man Programme wie Schwarzwaldradio, hr1 und harmony.fm durchgehend hören kann, setzt das Audiosignal beispielsweise bei 80s80s aus und ist erst nach Erreichen des Tunnelendes wieder verfügbar.
Die Oldie Antenne war im Tunnel Neuhof durchgehend zu empfangen. Dabei erfolgte eine automatische, nicht hörbare Umschaltung von Kanal 9B auf Kanal 6A. Der Mux-Wechsel zeigte sich, weil plötzlich das Senderlogo im Autoradio angezeigt wurde und die Programmspartenkennung von „Oldies“ auf Pop“ wechselte.
Auf der Rückfahrt wechselte das Autoradio ungefähr auf der Höhe von Steinau/Straße zurück in den Antenne-Deutschland-Multiplex. Dieses Mal gab es einen kurzen Sprung im Audio-Signal, das Senderlogo verschwand aus dem Auto-Display, und als Programmsparte wurde wieder „Oldies“ angezeigt.
Richtige Entscheidung
Die jetzt eingerichtete Lösung ist sehr nutzerfreundlich. Nun muss sich der normale, technisch weniger versierte Hörer keine Gedanken mehr darüber machen, ob er gerade die beste Empfangsmöglichkeit für die Oldie Antenne ausgewählt hat, oder ob vielleicht doch eine manuelle Änderung sinnvoll wäre, um optimalen Empfang zu haben.
Der Oldiesender aus Ismaning wird nun zumindest in Hessen mit Autoradios, die Service Following beherrschen, stets über den jeweils besten Empfangsweg verfügbar, ohne dass der Hörer manuell eingreifen muss. Ob das in anderen Sendegebieten, in denen die Oldie Antenne bisher schon über DAB+ verbreitet wurde, genauso gehandhabt wird, ist mir nicht bekannt.
Generell verschwunden ist der doppelte Oldie Antenne Eintrag in den Senderlisten übrigens nicht. Auf meinem Hama DIR3100 ist das Programm weiterhin doppelt gelistet. Bei Heimgeräten kann das aber sogar von Vorteil sein, denn diese beherrschen Service Following zur jeweils bestempfangbaren Frequenz oft nicht und „kleben“ beispielsweise auf dem zuerst eingelesenen Kanal fest, auch wenn der Empfang des gewünschten Programms in einem anderen Mux besser wäre. Bei der Oldie Antenne kann der Nutzer am Heimempfänger den Multiplex auswählen, über den das Programm am besten zu empfangen ist.