Derzeit sind in den Niederlanden nach Angaben des Onlinemagazins Radiovisie zufolge noch 73 lizenzierte Mittelwellensender mit kleiner Sendeleistung aktiv. Damit könnte der Boom dieser Sendemöglichkeit für kleine Radioprojekte, die erst 2020 endgültig eingeführt wurde, schon wieder vorbei sein.
2021 haben die Aktivitäten den Angaben zufolge ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem seien die Sendetätigkeiten leicht rückläufig. Derzeit gebe es noch 68 Lizenzen für 100-Watt-Sender und fünf Lizenzen, bei denen die Sendeleistung auf 50 Watt begrenzt ist. Dabei kommen 23 verschiedene Mittelwellenfrequenzen zum Einsatz.
Weitere 29 Konzessionen gibt es für eine maximale Sendeleistung von 1 Watt auf 1485 kHz. Die vier am häufigsten genutzten Frequenzen – 918, 1008, 1134 und 1467 kHz – sind an jeweils sechs Standorten aktiv. Für sechs Frequenzen – 891, 1035, 1116, kHz, 1584 und 1602 kHz – gibt es jeweils nur einen Nutzer.
Südholland und Drenthe haben die meisten Low Power AM-Sender
Die Provinzen Südholland und Drenthe haben die meisten Low Power AM-Stationen (jeweils elf), gefolgt von Gelderland und Friesland mit jeweils neun und Nordbrabant mit acht. Flevoland hat nur eine, Limburg und Zeeland haben jeweils zwei.
Die RDI (Rijksinpsectie Digitale Infrastructuur) veröffentlicht jeden Monat eine aktualisierte Übersicht über die erteilten Lizenzen. Auf einer privaten Webseite finden sich Details zu den Sendern, Programmen und ggf. Internet-Auftritten der Kleinleistungs-Sender.
Die legale Sendemöglichkeit wird unter anderem von früheren Piratensendern genutzt. Allerdings dürfte die Zahl der Hörer stark begrenzt sein, da sich auch in den Niederlanden die meisten Radiohörer von der Mittelwelle verabschiedet haben.