Wie berichtet hat mein Sangean WFT-3 vor knapp zwei Monaten ein folgenschweres Software-Update erhalten. Zum einen lässt sich das Gerät seitdem nicht mehr mit der Fernbedienung einschalten. Die Aktivierung ist nur noch über den Schalter am Receiver und über die UNDOK-App möglich. Zum anderen war zunächst die DAB+-Senderliste völlig unsortiert.
Zumindest das Problem mit der DAB+-Senderliste ist mittlerweile behoben – warum auch immer. Ich wüsste nicht, dass das Radio seitdem ein weiteres Firmware-Update erhalten hat. Auch einen Sendersuchlauf habe ich nicht durchgeführt, und schon gar nicht habe ich das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, um es anschließend neu aufzusetzen.
Wenn man den Einschalter auf der Fernbedienung betätigt, reagiert zwar das Display, indem von einer gedimmten Anzeige auf volle Helligkeit umgeschaltet wird. Abseits dessen ist die Taste aber ohne Funktion. Auf Facebook sagte der Sangean-Support zwar zu, sich um die Funktionsstörungen zu kümmern. Zumindest das Problem mit der Fernbedienung besteht aber fort.
Downgrade wäre hilfreich
Grundsätzlich wären die Funktionsstörungen behebbar, indem Sangean ein Software-Downgrade veröffentlicht, zumal der Mehrwert der neuen Firmware ohnehin nicht klar wird. Abgesehen von einer leicht veränderten Darstellung des Menüs für den Sangean WFT-3 in der UNDOK-App sind mir keine positiven Neuerungen aufgefallen.
Denkbar wäre, dass das Update ablaufende Zertifikate aktualisiert und dafür sorgt, dass der Receiver überhaupt funktionstüchtig bleibt. Dennoch ist es nicht nachvollziehbar, dass der Hersteller eine Firmware-Version verteilt, die größere Fehler aufweist. Noch schlimmer ist, dass es offenbar überhaupt nicht geplant ist, für Abhilfe zu sorgen.
Eines kann man Sangean indes nicht vorwerfen: Den Versuch, Besitzer derart abgewerteter Geräte zu einem Neukauf zu bewegen. Der auf der IFA 2022 vorgestellte Nachfolger ist bis heute nicht erhältlich. Sollte er irgendwann auf den Markt kommen, so würde er auf dem neuen Venice-X-Chipsatz von Frontier Nuvola basieren. Vorteil: Bis zu 400 DAB+-Programme können eingelesen werden, ohne automatisch wieder gelöscht zu werden. Nachteil: Die Verknüpfung mit dem Smart-Radio-Portal fehlt.