Der Klassik-Radio-Ableger Beats Radio soll nach Deutschland künftig auch in Österreich und der Schweiz über DAB+ senden. Das kündigte der Geschäftsführer des Unternehmens, Ulrich Kubak, an. Der Sender entwickele sich gut und habe seine Reichweite im vergangenen Jahr um 400 Prozent steigern können.
„Wir sind sehr zuversichtlich schon bald damit Geld zu verdienen. Der Sender alleine hat für unsere Gesellschaft ein siebenstelliges EBITDA Potential„, so Kubak. In Österreich könnte Beats Radio über den geplanten neuen Multiplex verbreitet werden, der zurzeit geplant ist. Wann das neue, regionalisierbare Sendernetz startet, ist noch nicht bekannt.
Trotz der Expansionspläne für Beats Radio sorgt sich Klassik Radio um die Refinanzierbarkeit der hohen Investitionen in den Übertragungsweg DAB+. Es bestehe das Risiko, dass auch künftig die mit Hilfe von DAB+ generierten Erlöse „nicht ausreichen werden die mit dem Sendebetrieb verbundenen Kosten zu decken.“
So will Klassik Radio Geld sparen
Klassik Radio verzichtet schon seit geraumer Zeit auf UKW-Sender kleiner Leistung in Regionen, in denen das Programm auch über den ersten bundesweiten DAB+-Multiplex gut zu empfangen ist. Diese Entwicklung soll einem Bericht des Branchendienstes SatelliFax zufolge weiter forciert werden.
Schon im September will Klassik Radio den Angaben zufolge auf seine UKW-Frequenzen in Salzburg und Tirol verzichten. Anders als Beats Radio ist Klassik Radio in der Alpenrepublik bereits über DAB+ zu empfangen. Auch in Deutschland werde die UKW-Verbreitung sukzessive zurückgefahren.
Klassik-Radio-Geschäftsführer Ulrich Kubak sieht durch den schrittweisen Rückzug vom analogen terrestrischen Rundfunk nochmals ein großes Einsparpotenzial, wie es im Bericht weiter heißt. Abzuwarten bleibt, ob Klassik Radio sich mittelfristig tatsächlich ganz aus dem UKW-Bereich zurückzieht oder ob zumindest Ballungsraum-Sender wie in Berlin auf 93,6 MHz und in Hamburg auf 98,1 MHz erhalten bleiben.