Nachdem verschiedene nichtkommerzielle Lokalradios aus Brandenburg schon seit einigen Tagen über DAB+ zu empfangen sind, sind jetzt auch freie Radios aus Berlin über das terrestrische Digitalradio zu hören. Wie berichtet hatte die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) schon Mitte Mai entsprechende Sendelizenzen vergeben.
In der Bundeshauptstadt nutzen der Offene Kanal ALEX Berlin und die nichtkommerziellen Sender je einen Programmplatz im Multiplex „rbb Berlin K7D“ im Kanal 7D, der bislang ausschließlich für die Verbreitung öffentlich-rechtlicher Programme eingesetzt wurde. Senderstandorte sind Berlin (Alexanderplatz) und Berlin (Scholzplatz). Die Strahlungsleistung beträgt jeweils 10 kW.
ALEX Berlin sendet rund um die Uhr. Der Kanal für die freien Radios sendet montags bis donnerstags unter der Kennung „fr-bb“ sowie samstags und sonntags unter dem Namen „24/3“. fr-bb steht für die Freien Radios Berlin-Brandenburg e.V., mit der Kennung 24/3 sendet das nichtkommerzielle Radio Netzwerk Berlin e.V..
Programmschema für NKLs in Brandenburg
Die freien Radios aus Brandenburg senden im Multiplex „Berlin / BRBG K12D“ im Kanal 12D nach folgendem Schema:
- Montag: Freies Radio Potsdam
- Dienstag/Mittwoch: Radio Slubfurt
- Donnerstag: Radio Woltersdorf
- Freitag/Samstag: Radio Gingseng
- Sonntag: Radiokombinat Brandenburg (geteilter Betrieb aller Sender)
Zum Einsatz kommen die Senderstandorte Berlin (Alexanderplatz) und Cottbus (Calau) mit jeweils 10 kW ERP, Frankfurt/Oder (Booßen) mit 5 kW ERP, Berlin (Schäferberg) mit 2 kW ERP und Cottbus (Hufelandstraße) mit 1 kW ERP.
Landesmedienanstalt fördert Verbreitung
Bis Ende 2024 unterstützt die mabb die nichtkommerziellen Radios und den Offenen Kanal sowohl weiterhin durch die Übernahme der Kosten für die UKW-, als auch ab sofort auch durch die Kostenübernahme für die DAB+-Verbreitung. So sollen die Hörer die Möglichkeit bekommen, ihre Programme bei der digitalen Transformation zu begleiten.
Martin Gorholt, Vorsitzender des mabb-Medienrates: „Mit der Zuweisung von drei der begehrten DAB+-Kapazitäten sowie der finanziellen Unterstützung für den Betrieb vergrößern wir die Reichweite von ALEX Berlin und den NKLs beträchtlich. Ein großer Mehrwert für die Veranstalter und eben auch für die Radiohörer in der Region.“
Die 18-monatige Simulcast-Phase soll die Möglichkeit zur Umstellung geben, wie es in einer mabb-Pressemitteilung heißt. Stellt sich die Frage, wie sich die Landesmedienanstalt die Verbreitung der nichtkommerziellen Programme ab 2025 vorstellt. Es ist kaum denkbar, dass alle Hörer bis dahin von UKW auf DAB+ umgestellt haben.