Der Münchner Lokalsender Gong 96.3 erweitert sein terrestrisches Sendegebiet auf die Region Ingolstadt. Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erteilte der Radio Gong 2000 Programmanbieter GmbH & Co. Hörfunk für München KG die Sendelizenz zum Start im DAB+-Kanal 6A. Die Zulassung ist bis zum 30. Juni 2033 befristet.
Im neuen Sendegebiet soll das Programm unter der Marke „Gong 96.3 in Ingolstadt“ veranstaltet werden. Auf Grundlage des Musikformats und des redaktionellen Programms von Gong 96.3 aus München ist ein für die Hörer im neuen Sendegebiet angepasstes Angebot geplant. So wird es zusätzliche lokale Inhalte für Ingolstadt und die Region sowie Verkehrsinformationen für Pendler im Programm geben. Das Programm richtet sich an die Zielgruppe der 25- bis 39-Jährigen. Der Sendestart soll im Laufe des Jahres erfolgen.
Temporäre Lizenz für rt1 in the mix
Neben Gong 96.3 kann im Ingolstädter DAB+-Multiplex auch das Programm rt1 in the mix starten. Die Zulassung ist bis zum 30. Juni 2025 befristet, zumal mit der Verbreitung im Raum Ingolstadt in erster Linie Versorgungslücken „in benachbarten, intendierten Versorgungsgebieten“ geschlossen werden sollen, wie der BLM-Medienrat mitteilte.
Die Entscheidung für rt1 in the mix traf der Medienrat nach eigenen Angaben, da das Programm nicht nur unter einem Versorgungsdefizit im Sendegebiet leidet, sondern auch mit seinem DJ-Mix den größten Vielfaltsgewinn verspricht. Derzeit wird rt1 in the mix im DAB+-Multiplex für den Raum Augsburg im Kanal 9C verbreitet.
Dynamische Rekonfiguration bei Charivari Regensburg geht in den Regelbetrieb
Lokale Programmfenster auf DAB+ abzubilden, ohne extrem viele Übertragungskapazitäten zu verbrauchen, ist nicht so einfach. Entweder man verbraucht für jedes Fenster einen eigenen Sendeplatz im Multiplex oder man sendet die Lokalnachrichten im gesamten Verbreitungsgebiet – oder aber man nutzt die „dynamische Rekonfiguration“.
Letzteres wurde im Rahmen eines mehrjährigen, bundesweit einzigartigen Pilotprojekts von Radio Charivari Regensburg erprobt. Zum 1. Juli werden die Tests in den Regelbetrieb überführt. Das hat der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) jetzt entschieden und die entsprechenden Übertragungskapazitäten dem Regensburger Lokalradio zugewiesen. Die Zuweisungen sind bis 30. Juni 2033 befristet.
Das steckt hinter der dynamischen Rekonfiguration
Radio Charivari Regensburg möchte sein Programm in den fünf UKW-Teilgebieten (Regensburg, Cham, Kelheim, Neumarkt/Oberpfalz und Schwandorf) auch über DAB+ regionalisiert verbreiten. Verfügbar sind jedoch lediglich drei DAB+-Kapazitäten. Die „dynamische Rekonfiguration“ macht aus drei fünf: So werden fünf zeitweise diversifizierte Varianten von Radio Charivari Regensburg ausgestrahlt, die sich zu bestimmten Sendezeiten in ihren Programmelementen unterscheiden. Dabei sollen auf einer DAB-Kapazität immer drei Teilgebiete gebündelt werden. Auf den beiden anderen DAB-Kapazitäten laufen parallel andere Inhalte – exklusiv für je ein Teilgebiet. So sind in jedem Programm individuelle lokale Inhalte wie Nachrichten oder Werbung für die Gebiete Cham, Schwandorf, Kelheim, Neumarkt und Regensburg möglich.
Ein Beispiel: Um 12 Uhr kann die geplante Sendung auf der Kapazität DAB-1 vollständig für die Region Regensburg, auf der Kapazität DAB-2 für die Region Schwandorf regionalisiert werden, während auf der Kapazität DAB-3 die Sendung gebündelt für die Regionen Neumarkt, Cham und Kelheim ausgestrahlt wird. Abzuwarten bleibt, ob andere Programmveranstalter die Idee aufgreifen, um Übertragungskapazitäten auf DAB+ einzusparen.