Die österreichische Medienbehörde KommAustria plant die Ausschreibung für weitere DAB+-Sendernetze in der Alpenrepublik. Vorgesehen ist eine „landesweite“ Kette, die aber regionalisierbar ist. So können die Übertragungskapazitäten für regionale Programmangebote genutzt werden. Andererseits stehen für weitere Veranstalter Kapazitäten zur Verfügung, die österreichweit senden möchten.
Bislang gibt es in Österreich eine überregionale Senderkette, deren 16 Programmplätze ausgebucht sind. Darüber hinaus ist in Wien ein regionaler Multiplex on air. Hier sind derzeit 14 von 16 Sendeplätzen belegt. In den vergangenen Jahren gab es bereits Hinweise darauf, dass neben Wien weitere Ballungsraum-Muxe entstehen könnten. In Tirol gab es Bestrebungen, ein regionales DAB+-Sendernetz aufzubauen. Diese Vorplanungen könnten nun in einem zweiten, regionalisierbaren „Bundesmux“ aufgehen.
Das sind die Auswahlkriterien
Zu den Auswahlkriterien gehören laut KommAustria unter anderem die Vorlage von Konzepten für einen rasch erreichten, hohen und möglichst flächendeckenden Versorgungsgrad der Bevölkerung mit DAB+-Signalen im Versorgungsgebiet oder für ein Programmbouquet, das durch seine inhaltliche Wort- als auch Musikausrichtung ein möglichst breites Publikum anspricht und einen programmlichen Mehrwert für die Hörer schafft. Auch die Gewährleistung eines diskriminierungsfreien und gleichberechtigten Zugangs von Hörfunkveranstaltern und Zusatzdiensteanbietern zum Multiplex oder technische Qualitätskriterien zählen zu der Vielzahl aufgeführter Auswahlkriterien.
Die Medienbehörde erhofft sich demnach offenbar unter anderem einen besseren Netzausbau als beim ersten österreichischen „Bundesmux“. Während der Osten Österreichs gut versorgt ist, gibt es in den Alpen massive Lücken. Selbst die Hauptverkehrswege sind zum Teil unversorgt. Derzeit gibt es auch keine Hinweise auf einen weiteren Ausbau des Sendernetzes.
Ausschreibungs-Termin noch nicht bekannt
Die „Verordnung der Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) zur näheren Festlegung der Auswahlgrundsätze für die Erteilung terrestrischer Multiplex-Zulassungen für digitalen Hörfunk im Standard DAB+ 2023“ ist auf der Website der Rundfunkund Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) veröffentlicht. Der Termin für die Ausschreibung selbst wird noch bekanntgegeben.
Noch nicht absehbar ist, wann ein solches zusätzliches DAB+-Sendernetz in Österreich starten könnte. Die Alpenrepublik war Spätstarter beim Regelbetrieb für das terrestrische Digitalradio. Erst vor vier Jahren ging der überregionale Multiplex auf Sendung, und der Wiener Stadt-Mux wurde vom Testlauf in den Regelbetrieb überführt.