Am 10. März fand das jährliche Digitalisierungstreffen von Spitzenvertretern der Regulierungsbehörden im Bereich der audiovisuellen Mediendienste aus dem „Bodensee-Raum“ statt. Auf dieser Veranstaltung haben Rainer Schnepfleitner, Leiter des Amtes für Kommunikation (AK) in Liechtenstein und Severin Näscher, Regulierung Audiovisuelle Medien des AK, ein Projekt zur Errichtung eines eigenen DAB+-Multiplexes für das Fürstentum vorgestellt.
Weitere Einzelheiten sind bislang nicht bekannt. So ist unklar, wann das Projekt starten könnte und welcher Kanal für die Sendungen zur Verfügung steht. Als Senderstandorte kämen die Masten in Frage, die bereits zur UKW-Verbreitung des öffentlich-rechtlichen Programms Radio L genutzt werden. Das zurzeit einzige Hörfunkprogramm im Fürstentum verfügt über folgende Sender und Frequenzen:
- Rüthli (Bismer/Buoll) – 106,1 MHz – 1 kW
- Nendeln (Mauerröfe) – 100,2 MHz – 50 Watt
- Buchs (Buchserberg-Hinterberg) – 89,2 MHz – 500 Watt
- Vaduz (Schlosswald Erbi) – 96,9 MHz – 100 Watt
- Steg (Sücka) – 96,6 MHz – 25 Watt
- Balzers Maels Alp Almeind – 88,8 MHz – 50 Watt
- Vitters-Targön – 103,4 MHz – 100 Watt
Die Sender für die Frequenzen 106,1, 89,2 und 103,4 MHz befinden sich auf schweizerischem Staatsgebiet.
Radio L sendet bereits auf DAB+
Radio L ist neben der UKW-Senderkette bereits über DAB+ zu empfangen. Das Programm verfügt über einen Sendeplatz im Swiss Mediacast Multiplex für die Ostschweiz im Kanal 9B. Denkbar wäre, dass das Programm den weitreichenden Multiplex verlässt und sich auf ein kleineres Sendegebiet beschränkt, das mit dem angedachten Liechtenstein-Mux versorgt werden könnte.
Fraglich ist aber auch, welche weiteren Programme in einem DAB+-Ensemble für das Fürstentum senden könnten. Auf UKW senden neben Radio L die Programme SRF 1, 2 und 3 des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Deutschschweiz über einen Standort in Vaduz. Dazu kommen das öffentlich-rechtliche RSI Rete Uno aus dem Tessin und der Privatsender FM1 aus Sankt Gallen.