Der Südwestrundfunk hat angekündigt, die SWR4-Programme für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz weitgehend zusammenzulegen. Lediglich die Frühsendung von 6 bis 10 Uhr soll weiterhin getrennt für beide Bundesländer produziert werden. Für die Zeit ab 10 Uhr ist ein Gemeinschaftsprogramm geplant, das in Stuttgart gestaltet wird.
Die regionale Berichterstattung soll im Programm indes erhalten bleiben. Jeden Tag soll es 156 regionale Nachrichtensendungen geben – jeweils 13 Nachrichtenausgaben aus zwölf verschiedenen Regionen im Südwesten. Darüber hinaus gehören regionale Beiträge sowie bedeutende regionale Neuigkeiten in den Weltnachrichten zum Kern des Programms von SWR4.
SWR-Intendant Kai Gniffke: „Wichtiger Schritt Richtung Zukunft“
„Mit der neuen Zusammenarbeit bei SWR4 gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft. Zum einen sichern wir unser exzellentes und weiter stark regional geprägtes Angebot für die vielen SWR4 Hörerinnen und Hörer in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Zum anderen tragen wir aber auch dem Anspruch unseres Publikums Rechnung, dass wir verantwortungsbewusst mit den uns anvertrauten Mitteln umgehen„, sagt dazu SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender Kai Gniffke.
Der Südwestrundfunk reduziere deutlich den Aufwand in Verwaltung, Produktion und im Bereich der linearen Programme. Damit wolle die Zwei-Länder-Anstalt sicherstellen, in die Zukunft des Journalismus investieren zu können. Kai Gniffke: „Das erwarten unsere Aufsichtsgremien, die Rundfunkkommission der Länder und nicht zuletzt wir selbst als SWR und ARD von uns.“
Neue digitale Angebote?
Mit dem Reformprogramm will der SWR unter anderem auch Kräfte frei setzen für digitale Angebote. Details dazu, wie diese Angebote aussehen könnten, nannte die Rundfunkanstalt noch nicht. Die Bemühungen, überflüssige Doppelstrukturen abzubauen, sind aber in jedem Fall begrüßenswert und sollten anderen Landesrundfunkanstalten als Vorbild dienen.
Wann die Reform bei SWR4 umgesetzt wird, teilte der Südwestrundfunk nicht mit. Zudem stellt sich die Frage, warum für SWR1 keine vergleichbaren Pläne vorgestellt wurden. Hier ging der SWR noch vor einigen Jahren den umgekehrten Weg und splittete das früher gemeinsame Abendprogramm für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auf.