Im Herbst habe ich hier im Blog darüber geschrieben, dass Ostbelgien einen eigenen DAB+-Multiplex bekommen soll. Die Umsetzung rückt näher, denn die bis zu fünf Sender, die im Kanal 8A arbeiten sollen, sind mittlerweile koordiniert worden. Es handelt sich um folgende Standorte:
- Amel (Wallerode) – 4 kW
- Schloss Reuland/Steffeshausen – 0,2 kW
- Eupen (Stadion Kehrweg) – 0,2 kW
- Raeren-Petergensfeld – 2 kW
- Sankt Vith (Recht) – 0,2 kW
Der Termin für den Sendestart ist noch nicht bekannt. Im ersten Schritt sollen laut Medienberichten nur die Sender in Amel und Raeren-Petergensfeld realisiert werden. Ob und wann die Standorte Eupen, Sankt Vith und Schloss Reuland folgen, ist noch unklar. Das dürfte vor allem finanzielle Gründe haben.
Der Sender Eupen wäre wichtig, um Versorgungslücken im Stadtgebiet zu schließen. Ob Sankt Vith von Amel aus vollständig versorgt werden kann ist ebenfalls fraglich. Der Sender in Schloss Reuland könnte dafür sorgen, dass das Digitalradio-Paket auch in der Eifel zu empfangen ist.
Weiter Fragezeichen hinter Programmangebot
Nach wie vor gibt es keine Informationen dazu, welche Programme im neuen DAB+-Multiplex verbreitet werden sollen. Der öffentlich-rechtliche Belgische Rundfunk sendet bereits im terrestrischen Digitalradio – derzeit aber als Untermieter in wallonischen Multiplexen und mit nur 48 kBit/s.
Von den ostbelgischen Privatsendern könnte Radio 700 Interesse zeigen, zumal das Programm bereits über drei Standorte weite Teile der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens abdeckt. Radio Contact Ostbelgien NOW nutzt auf UKW nur eine seiner drei lizenzierten Frequenzen. Da ist es eher unwahrscheinlich, dass das Programm digital die ganze Region versorgen will.
100’5 – Das Hitradio zielt vor allem auf Hörer in Deutschland ab. Eine Beteiligung am ostbelgischen DAB+-Multiplex macht demnach nur Sinn, wenn dieser beispielsweise auch im Raum Aachen noch gut zu empfangen ist. Radio Sunshine sendet nur lokal und zählt daher eher nicht zu den potenziellen Kandidaten für eine Ostbelgien-weite DAB+-Verbreitung.