Radio Flensburg kann im kommenden Jahr, 30 Jahre nach seinem „ersten Sendestart“, über DAB+ auf Sendung gehen. In den 90er Jahren gestaltete die Station ein Programmfenster bei einem grenznahen dänischen Lokalradio. Künftig wird im terrestrischen Digitalradio direkt aus Deutschland gesendet.
In seiner ersten Sitzung erteilte der neu konstituierte Medienrat der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) der Radio Flensburg UG eine unbefristete Zulassung zur Veranstaltung und Verbreitung des Spartenprogramms Radio Flensburg über DAB+ in Schleswig-Holstein und das Internet.
Bereits seit Herbst sind die technischen Parameter der geplanten regionalen DAB+-Sendernetze in Schleswig-Holstein bekannt. Für Radio Flensburg dürfte vor allem eine Verbreitung im Multiplex „Sylt/Flensburg“ in Frage kommen. Dieser soll im Frühjahr 2023 starten und von den Standorten Flensburg (Fuchsberg) und Westerland/Sylt im Kanal 11D verbreitet werden.
Das Programm von Radio Flensburg wird den Angaben der Landesmedienanstalt zufolge aktuelle Inhalte mit den Schwerpunkten Musik, Unterhaltung und Tourismus bieten. Ergänzend sind lokale Informationen und Service sowie Beiträge auf Friesisch und Dänisch vorgesehen.
Lizenz auch für Radio Wellenrausch
Eine weitere Zulassung erteilte der Medienrat der MA HSHS der Radio Wellenrausch im Hansebelt UG für die Veranstaltung und Verbreitung des Hörfunkvollprogramms Radio Wellenrausch in Hamburg und Schleswig-Holstein über DAB+ sowie IP Audio. Anders als Radio Flensburg ist dieses Projekt bislang unbekannt.
Das Programm des Neueinsteigers soll sich aus kulturellen, informierenden, beratenden und unterhaltenden Elementen mit regionalem Bezug zu Hamburg und Schleswig-Holstein zusammensetzen. Darin soll auch nationale Minderheiten wie Friesen, Dänen und Sinti und Roma eine Stimme gegeben werden.
Bislang nicht bekannt ist, in welchen Regionen der beiden norddeutschen Bundesländer Radio Wellenrausch auf Sendung gehen will. Firmensitz ist laut Impressum auf der Webseite des künftigen Senders Scharbeutz in Ostholstein. Wie es auf der Homepage weiter heißt, stehen „mehrere Medienprofis mit langjährigen Erfahrungen im Radiobereich“ hinter dem Projekt.