Bereits vor einigen Tagen habe ich hier im Blog über meine Erfahrungen mit der Webradio-Integration von Volkswagen berichtet. Als ich meinen VW Golf GTE bekam, ließ sich das Webradio-Menü teilweise nicht einmal starten. Stattdessen wurde nur eine Fehlermeldung angezeigt.
Offenbar kam es seinerzeit zu Server-Problemen. Das ist unschön, zumal der Dienst natürlich zuverlässig funktionieren sollte. Mittlerweile kann ich aber bestätigen, dass die Internetradio-Funktion vom Discover Media genannten VW-Multimedia-System jetzt auch in meinem Auto nutzbar ist.
Wirklich zufrieden bin ich mit der Webradio-Integration allerdings nicht, denn die Sender-Datenbank ist völlig veraltet und wird zusehends unbrauchbar. Doch ist Radio.de, der Zulieferer der Webradio-Informationen, für diese Misere wirklich alleine verantwortlich?
Das sagt Radio.de
Ich habe bei Radio.de nachgefragt, ob es nicht an der Zeit wäre, nach fast zwei Jahren wieder Datenbank-Updates auszuliefern. Der Internetradio-Aggregator gab den Ball allerdings mehr oder weniger an den Automobil-Hersteller zurück:
„Wir arbeiten ständig und fortlaufend an unserem Kernprodukt, der radio.net Senderdatenbank und der GetPodcast Datenbank. Wir haben in der Vergangenheit die technische Infrastruktur grundlegend umgestellt, um auch international weiter wachsen zu können und weltweit einen Service anzubieten, der den Nutzern einen möglichst einfachen und umfassenden Zugang zur digitalen Audiowelt bietet. Dabei gehen wir auch zeitlich begrenzte Partnerschaften ein oder bedienen weitere Geräte.
Es liegt nicht in jedem Fall in unserer Hand, ob die Partner auch auf die neue Infrastruktur umziehen, die für unser strategisches Wachstum eine wichtige Grundlage ist. Und wir haben teilweise auch keinen Einfluss darauf, ob Radiosender bei einem Partner wie VW abspielbar sind oder nicht, da wir nicht alle technischen Vorgänge in der Kette steuern. Es kann zum Beispiel in den Onboard-Entertainment Systemen der Volkswagen Gruppe auch zu Abspielfehlern kommen, obwohl wir einen korrekten Stream anliefern.“
VW muss offenbar handeln
Auch in den Apps von Radio.de machte sich im vergangenen Jahr die Umstellung der technischen Infrastruktur bemerkbar. Die eigenen Apps des Aggregators erhielten monatelang keine Updates. Das klappt mittlerweile wieder, während bei VW Programme wie Nostalgie Deutschland oder Sportradio Deutschland fehlen.
Volkswagen muss offenbar handeln, um die Sender- und Podcast-Verzeichnisse in den Fahrzeugen auf den aktuellen Stand zu bringen und für die Zukunft wieder eine Synchronisation mit der Datenbank von Radio.de zu ermöglichen. Offenbar genießt die Webradio-Funktion der Autoradios keine sehr hohe Priorität, sonst hätte VW längst etwas unternommen.
Ich warte nun noch auf eine Rückmeldung der Volkswagen-Pressestelle, die ich parallel zu Radio.de um eine Stellungnahme gebeten habe. Dort wurde ich nach neuerlichem Nachhaken vertröstet. Sobald es neue Details gibt, werde ich hier im Blog darüber berichten.