99drei Radio Mittweida bald nur noch online (Quelle: facebook.com/radiomittweida, Screenshot: RadioBlog.eu)
99drei Radio Mittweida bald nur noch online (Quelle: facebook.com/radiomittweida, Screenshot: RadioBlog.eu)

99drei Radio Mittweida ab Januar ohne UKW-Frequenz

99drei Radio Mittweida kann ab Januar nur noch via Internet senden. Das berichtet das Blog Flurfunk Dresden. Hintergrund ist die Abwicklung des bisherigen Lizenznehmers. Bei 99drei Radio Mittweida handelt es sich um das Ausbildungsradio der Hochschule Mittweida.

Die Sendelizenz läuft auf die AMAK AG (Akademie für multimediale Ausbildung und Kommunikation an der Hochschule Mittweida). Das von der Akademie verantwortete Studienmodell läuft aus. Daher wird die AMAK AG aufgelöst. Die Sendelizenz von 99drei Radio Mittweida ist aber nicht übertragbar und müsste daher neu beantragt werden.

Das Sächsische Landesmediengesetz sieht aber keine Neulizenzierungen von UKW-Programmen mehr vor, was im Falle des Mittweidaer Ausbildungsradios dazu führt, dass die Sendungen auf 99,3 MHz eingestellt werden müssen. Im Internet soll das Programm weiterlaufen. Zudem hoffen die Lokalfunker auf eine Zukunft auf DAB+.

Lokales DAB+-Ensemble für Mittweida?

Eigentlich sind die für privaten Rundfunk in Sachsen vorgesehenen DAB+-Übertragungskapazitäten schon weitgehend vergeben worden. Offen ist, ob sich für 99drei Radio Mittweida die Verbreitung in einem Multiplex rechnet, der weit über die Grenzen der Stadt hinaus zu empfangen ist.

Fraglich ist, ob ein zusätzliches lokales DAB+-Ensemble für Mittweida möglich und sinnvoll wäre. Ähnlich wie in Rostock droht die Situation, dass ein einziges Programm im Multiplex senden würde. Das wäre für 99drei Radio Mittweida toll, aber alles andere als frequenzökonomisch. Schließlich sind auch DAB+-Kanäle mittlerweile rar und nicht mehr beliebig nachkoordinierbar.

Aus meiner Sicht sollte das Medienrecht in Sachsen geändert werden, sodass 99drei Radio Mittweida als Einrichtungsfunk auch künftig seine UKW-Frequenz nutzen kann. Ggf. könnte man das Programm ja auch als eine Art „dauerhaften Ereignisrundfunk“ etablieren.