Im Sommer 2023 soll in Niedersachsen ein regionalisierbares landesweites DAB+-Sendernetz für private Programmveranstalter starten. Zehn Regionen sind vorgesehen. Jetzt sind bei der Bundesnetzagentur die im ersten Schritt geplanten Sendeanlagen zur Koordinierung angemeldet worden:
Region Nordseeküste
Aurich – Kanal 11A – 10 kW
Region Altes Land
Visselhövede – Kanal 7B – 10 kW
Region Lüneburger Heide
Lüneburg (Neu Wendhausen) – Kanal 8B – 4 kW
Region Emsland
Molbergen-Peheim (Cloppenburg) – Kanal 10C – 5 kW
Region Oldenburger Land
Steinkimmen – Kanal 10B – 4 kW
Region Osnabrück
Osnabrück (Schleptruper Egge) – Kanal 8B – 10 kW
Region Weserbergland
Stadthagen (Bückeberge) – Kanal 9C – 10 kW
Region Hannover
Hannover (Telemax) – Kanal 8C – 10 kW
Region Braunschweiger Land
Braunschweig (Broitzem) – Kanal 11B – 10 kW
Region Göttingen/Harz
Göttingen (Bovenden) – Kanal 7D – 5 kW
Rumpfnetz statt flächendeckender Versorgung
Keine Frage: Diese Planungen sind ein Anfang, um neben bundesweiten Programmen auch regionales Privatradio ins größte Flächenland Norddeutschlands zu bringen. Dennoch handelt es sich nur um ein Rumpfnetz, das die Regionen versorgt, die für die Programmveranstalter wirtschaftlich am attraktivsten sind. Mit einer landesweiten Versorgung hat das Netz – wenn es denn in dieser Form realisiert wird – nichts zu tun.
Zum Vergleich: Das niedersächsische DAB+-Sendernetz des Norddeutschen Rundfunks besteht aus mehr als 30 Standorten. Dennoch bietet auch der NDR noch nicht überall im Land eine gute Versorgung mit dem terrestrischen Digitalradio. Es bleibt zu hoffen, dass auch das private Sendernetz sukzessive weiter ausgebaut wird.
Leider ist es keine Seltenheit, dass DAB+-Sendernetze für private Programme eher halbherzig ausgebaut werden. So wurde schon Anfang November bekannt, dass das ebenfalls für das kommende Jahr geplante „landesweite“ Netz in Sachsen zunächst nur aus fünf Senderstandorten bestehen soll. Vorbildlich ist hingegen der Netzausbau beispielsweise in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.