Bis Ende 2024 werden alle öffentlich-rechtlichen Lokalsender in den Niederlanden über DAB+ empfangbar sein. Dies berichtet der Dachverband der lokalen und regionalen Rundfunkanstalten, NLPO, in einer Presseerklärung. Bislang sind bereits einige Lokalstationen über das terrestrische Digitalradio zu empfangen.
Dem Bericht zufolge sollen für die DAB+-Verbreitung zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt werden, sodass die Lokalsender ihre Hörer auch in Zukunft erreichen können. NLPO-Direktor Marc Visch erklärte: „Wer heute ein Digitalradio kauft und damit von UKW auf DAB+ umsteigt, kann die lokalen Sender nicht mehr empfangen. Es ist daher eine sehr gute Nachricht, dass die Regierung dieses Problem erkannt hat und bereit ist, in die Empfangsmöglichkeit der Lokalradios zu investieren.“
Minus 3 dB auf UKW
Mehrere kommerzielle Regionalradios in den Niederladen wollen indes ihre Sendeleistung auf UKW reduzieren, um in Zeiten der Energiekrise Strom zu sparen. Die Medien- und Telekommunikationsbehörde Agentschap Telecom hatte den Privatsendern gestattet, für bis zu ein Jahr die Sendeleistung um bis zu 3 dB zu reduzieren.
Rundfunkveranstalter, die diese Möglichkeit nutzen möchten, können sich an die Agentschap Telecom wenden, zumal die Mindest- und Höchstleistung eines Senders in der jeweiligen Lizenz festgeschrieben ist. Interesse gibt es vor allem von kommerziellen Regionalsendern, wie Mediamagazine.nl berichtet.
Verminderte Leistung nur nachts?
Dem Bericht zufolge hat der Senderbetreiber Radio Netwerk Nederland (RNN) ein System entwickelt, mit dem die Sendeleistung stundenweise automatisch reduziert werden kann. So könne die reduzierte Strahlungsleistung beispielsweise auf die Zeit von 21 bis 6 Uhr beschränkt werden. Zu den Kunden von RNN gehören unter anderem RadioNL, Waterstad FM, Tukker FM, Joy Radio und Frysk FM.
Wie es weiter heißt, gibt es aber auch Veranstalter, die weiterhin durchgehend mit voller Leistung arbeiten wollen. Dazu zählen der Talpa-Konzern (Sky Radio, Radio 538, Radio Veronica, Radio 10) und Sublime. Deutsche Privatradios sind bislang gegen eine Reduzierung der Sendeleistung.